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DIE GESCHICHTE DES HOFGARTENS
Der Coburger Hofgarten ist weit mehr als nur eine grüne Oase inmitten der Stadt – er ist ein lebendiges Stück Stadtgeschichte. Ursprünglich dem Adel vorbehalten, wurde er Mitte des 19. Jahrhunderts zum Erholungsraum für alle – und bis heute zu einem der beliebtesten Orte Coburgs.
Einer der schönsten Flecken Coburgs ist der Hofgarten. Seine Wurzeln reichen bis 1680 zurück, als Herzog Albrecht III. von Sachsen-Coburg einen Barockgarten anlegen ließ – streng geometrisch, mit Terrassen, Lusthaus, Orangerien und Küchengarten. Der Zugang war der herzoglichen Familie vorbehalten, abgeschirmt durch eine zwei Meter hohe Mauer.
Erst im 19. Jahrhundert wandelte sich das Bild: Herzog Ernst I. ließ 1816–17 die Anlage zu einem englischen Landschaftspark umgestalten und errichtete ein klassizistisches Mausoleum. Ernst II. erkannte schließlich den gesellschaftlichen Wert öffentlicher Parks als Orte für Erholung an der frischen Luft. 1856 erwarb er alle nötigen Grundstücke und beauftragte Hofgärtner Gustav Zeisig mit der Erweiterung – inspiriert von den Fürst-Pückler-Parks. Bereits im März 1857 öffnete der Hofgarten seine Pforten für die Bevölkerung. Die alten Mauern fielen, Natur und Erholung wurden für alle erlebbar.
Zeisig orientierte sich am Ideal der „Ornamental Farm“ – einer landschaftlich gestalteten Kombination aus Zier- und Nutzgarten. Der Hofgarten wurde sofort angenommen. Er diente nicht nur der Erholung: Im Veilchental wurde im Winter gerodelt, in den Teehäuschen arbeiteten Künstler. Noch heute erinnern Denkmäler wie das Reiterstandbild Ernsts II. oder das Ehrenmal des Coburger Konvents an diese Zeit.
Der rund 30 Hektar große Hofgarten ist heute das wichtigste Naherholungsgebiet der Stadt – mit Liegewiesen, Spielplätzen und viel Geschichte.
COBURGER MEILENSTEINE
Geschichten aus Coburgs Geschichte. Präsentiert vom Goldenen Kreuz, dem ältesten Gasthaus Coburgs. Erzählt von Stadtheimatpfleger Christian Boseckert. Mehr Meilensteine in seinem Buch „Coburg. 55 Meilensteine der Geschichte“, erschienen im Sutton Verlag.
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