Darüber spricht Coburg #68

ALLES BINGO BEI DER HUK

Gute Nachrichten für Coburg. Der größte Arbeitgeber und Gewerbesteuerzahler, die HUK-COBURG, blickt zwar auf ein herausforderndes Jahr 2024 zurück, dennoch konnte das Unternehmen ein starkes Wachstum verzeichnen, wie bei der alljährlichen Bilanz-Pressekonferenz von Vorstandssprecher Klaus-Jürgen Heitmann bekanntgegeben wurde. In der Kfz-Versicherung wurden über 100.000 neue Verträge abgeschlossen, und auch in anderen Sparten gab es teils Rekordwerte im Neugeschäft. Insgesamt stieg der Kundenbestand um 212.000 auf 13,3 Millionen. Diese Entwicklung sei vor allem dem Engagement der Mitarbeitenden sowie den Vertriebspartnern zu verdanken, so Heitmann. Gleichzeitig bestätige sie die starke Marktposition der HUKCOBURG und das Vertrauen der Kundinnen und Kunden, gerade in wirtschaftlich unsicheren Zeiten. Besonders positiv wirkte sich die Ertragslage in der Kfz-Versicherung aus. Die Combined Ratio, die das Verhältnis von Ausgaben und Kosten zu Einnahmen angibt, verbesserte sich von 113,4 Prozent im Vorjahr auf 101,7 Prozent und liegt damit deutlich unter dem Marktdurchschnitt von rund 104 Prozent. Damit habe das Unternehmen einen wichtigen Schritt unternommen, um in die Gewinnzone zurückzukehren. Das Geschäftsergebnis vor Steuern beläuft sich auf 541 Millionen Euro (Vorjahr: 451 Mio. Euro), nach Steuern auf über 349 Millionen Euro (298 Mio. Euro).

Ein Interview zu den Zahlen mit dem HUK-Vorstandssprecher Klaus-Jürgen Heitmann auf iTVCoburg hier: https://www.das-magazin.de/huk-bleibt-in-erfolgsspur/

ALLES FIT I

Es gibt sie noch, die guten Nachrichten – gerade in Sachen Ärzteversorgung. Wer bisher monatelang auf einen Termin warten musste, darf aufatmen: In Coburg tut sich was! Mit der Eröffnung der diabetologischen Schwerpunktpraxis von Dr. Sigrun Merger auf der Bertelsdorfer Höhe wurde ein weiterer wichtiger Schritt getan. Tatkräftige Unterstützung kam von der Wirtschaftsförderungsgesellschaft der Stadt Coburg. Wirtschaftsförderin Diana Schmitt erinnert sich an den glücklichen Zufall: „Im November klopfte Dr. Merger an und fragte: ‚Habt ihr eine  passende Fläche für uns?‘ – Und wir fanden sie!“ Nur drei Monate später wurden die Schlüssel übergeben. Die 56-jährige ehemalige Chefärztin der Regiomed-Kliniken bringt nicht nur viel Erfahrung mit, sondern auch ein breites Behandlungsangebot: Diabetes, Schilddrüsen- und Nierenerkrankungen sowie Schulungen für Betroffene. Das Praxisteam sucht übrigens noch Verstärkung – MFAs mit Interesse an einem modernen, engagierten Umfeld sind willkommen. Stephan Horn, Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung, sieht in der Ärzteansiedlung nicht nur einen Gewinn für Patienten, sondern auch für die Stadtentwicklung: „Das sind wir unseren Bürgern schuldig.“ Und während Coburgs Ärzteversorgung weiter aufholt, können sich die Patienten freuen – auf zur Eröffnung der Praxis:

ALLES FIT II

Wie begegnet man dem Ärztemangel? Mit neuen Wegen in der Ausbildung! Das war die Idee der Medical School von Regiomed – auch jetzt unter dem neuen Dach der Sana Klinikgruppe: Die Sana Medical School setzt auch weiterhin auf Internationalität – und vertieft ihre Zusammenarbeit mit der Universität Split. Eine hochrangige Delegation der Sana Kliniken AG reiste jüngst nach Kroatien, um die Weichen für die Zukunft zu stellen. In Split wurden sie von Rektor und Dekan empfangen, um die Kooperation im englischsprachigen Humanmedizinstudium weiter auszubauen. Die Partnerschaft besteht bereits seit 2016 und ermöglicht ein Medizinstudium ohne Numerus Clausus (NC) – eine echte Alternative für talentierte Nachwuchsmediziner. Mehr als 200 Studierende haben diesen Weg bereits beschritten, 57 Absolventen arbeiten inzwischen in Kliniken der Region. Dass dieses Modell europaweit Schule machen könnte, fand auch in Zagreb Anklang: Kroatiens Wissenschaftsminister und der Außenminister signalisierten ihre volle Unterstützung. Ein starkes Zeichen für eine grenzüberschreitende medizinische Ausbildung. „Unsere Tage in Kroatien haben gezeigt, wie wichtig internationale Kooperationen sind“, betonte Prof. Dr. Johannes Brachmann, Geschäft sführer der Sana Medical School. „Gemeinsam mit Split leisten wir einen bedeutenden Beitrag zur Zukunft der Medizin.“ Als kleines Geschenk für den kroatischen Außenminister gab es übrigens einen Fanschal des FC Bayern München.

ALLES SO SCHÖN NEU HIER

Seit dem 20. März 2025 hat Coburg eine neue Einkaufsadresse: Der REWE Markt am Max-Böhme-Ring öffnete seine Türen und begrüßte die ersten Kundinnen und Kunden. Kauffrau Heike Anderlik und ihr 45-köpfiges Team hatten sich auf diesen Tag intensiv vorbereitet – und die Resonanz war durchweg positiv. Auf 1.763 Quadratmetern bietet der Markt rund 14.000 Artikel, mit einem besonderen Fokus auf Frische, regionale Produkte und praktische Convenience-Angebote. Das Herzstück des Marktes, die großzügige Obst- und Gemüseabteilung, präsentiert sich im Marktplatz-Stil mit einladenden Wareninseln. Hier finden sich viele Produkte von regionalen Erzeugern, die nicht nur mit Qualität, sondern auch mit Nachhaltigkeit punkten. Wer es eilig hat, kann sich über ein vielfältiges Angebot an hausgemachten Salaten, Fruchtschalen und schokolierten Früchten freuen. Auch für Brotliebhaber ist gesorgt: Die Landbäckerei Gagel bietet traditionelle Backwaren, ergänzt durch eine Backstation, die den ganzen Tag über frische Brezen und Semmeln bereithält. Im angrenzenden Cafe lädt der Duft von frisch gebrühtem Cappuccino zum Verweilen ein. Nachhaltigkeit spielt von Anfang an eine zentrale Rolle: Dank modernster Technik arbeitet der Markt besonders energieeffizient – von umweltfreundlichen Kälteanlagen bis hin zu stromsparender LED-Beleuchtung. Für Komfort beim Einkauf sorgen 86 Parkplätze, vier Selbstbedienungskassen und das praktische Scan&-Go-System. Zudem stehen eine Abholstation, eine Post- und Lottoannahme zur Verfügung.

ALLES IM FLUSS

In einer unscheinbaren Halle an der Zeickhorner Ortsdurchfahrt wird eine Flüssigkeit produziert, die in vielen Laboren weltweit unverzichtbar ist – SPT. Diese Lösung, hergestellt von TC Tungsten Compounds, ist ein Paradebeispiel für die lokalen „Hidden Champions“, die Landrat Sebastian Straubel und die Wirtschaftsförderung im Landkreis gerne hervorheben. SPT, das Wolfram enthält, hat faszinierende Eigenschaften: Es brennt nicht, ätzt nicht und ist umweltfreundlich – ideale Voraussetzungen für den Laborgebrauch. Ein Liter wiegt zwar drei Kilogramm, hat aber eine weitaus geringere Gefahr für Mensch und Umwelt als vergleichbare Lösungen.

Zudem wird SPT in Zeickhorn mittels Recycling wiederaufbereitet, was die Firma von anderen abhebt. Gegründet wurde das Unternehmen von Dr. Rainer Kamps in den 1980er Jahren, der die Vorteile von SPT bereits in seiner Doktorarbeit entdeckte. Heute beliefert TC Tungsten Compounds rund 1000 Kunden in fast 100 Ländern, darunter führende Universitäten und Bergbaukonzerne. Dank der Unterstützung durch den Landkreis Coburg konnte die Produktion stetig wachsen. Derzeit stehen Gespräche mit der Gemeinde Grub am Forst an, um eine neue Gewerbefläche zu erschließen – ein weiteres Beispiel für die enge Zusammenarbeit mit der lokalen Verwaltung. Dr. Sebastian Kamps sieht großes Wachstumspotenzial, besonders durch den Trend, hochgiftige Alternativen durch SPT zu ersetzen. Auch in der Müllanalyse könnte SPT in Zukunft eine Schlüsselrolle spielen.

ALLE GLEICH

Coburg könnte bald als „Kommune mit Zukunft“ ausgezeichnet werden – und das dank eines Projekts, das sich ganz den Frauen der Stadt widmet. Mit „Coburgerinnen“ ist die Stadt für den renommierten „Gender Award 2025“ nominiert, der herausragende Gleichstellungsarbeit in Kommunen würdigt. Neun Städte stehen im Wettbewerb, vier von ihnen werden im April prämiert. Das Projekt „Coburgerinnen“ rückt Frauen ins Rampenlicht, die Coburgs Geschichte mitgeschrieben haben – bekannte Namen wie Königin Victoria oder die Friedensaktivistin Anna B. Eckstein ebenso wie die vielen, die in den Annalen oft übersehen wurden. Doch nicht nur die Vergangenheit zählt: Auf der Plattform www.coburg.de/coburgerinnen kommen auch moderne Coburgerinnen zu Wort, teilen ihre Erfahrungen und Perspektiven. Initiiert wurde das Projekt von Susanne Müller (Gleichstellungsbeauftragte), Brigitte Maisch (Leiterin der Stadtbücherei) und Historiker Edmund Frey. Sie wollen sichtbar machen, was lange übersehen wurde. Denn, so Müller: „Frauen haben Coburg ebenso geprägt wie Männer – es wird Zeit, dass wir ihre Geschichten erzählen.“

ALLE AUFS DACH

18.000 Übernachtungen verzeichnet das Pfadfinder Centrum Callenberg (PCC) Jahr für Jahr. Und das sind keineswegs nur Pfadfindergruppen. Das PCC steht grundsätzlich allen Gruppen der Jugendarbeit offen. Doch jetzt droht Gefahr. Nach einem Sturm im vergangenen Jahr wies das Dach Schäden auf. Bei der Reparatur wurde festgestellt, dass das gesamte Dach erneuert werden muss. Ausbessern reicht nicht mehr.

Weil der Pfadfinderfördererkreis die notwendigen Finanzmittel nicht hat, soll ab April so viel wie möglich in Eigenleistung gemacht werden – das Gerüst steht schon. Doch es fehlen für die Materialbeschaffung immer noch über 100.000 Euros, sagt der Förderervorsitzende Alexander Müller. Ursprünglich war das Anwesen – dazu gehören Nebengebäude und ein großer Zeltplatz – einmal die Callenberger Schlossgaststätte, ein überaus beliebter Ausflugs- und Naherholungsort der Coburger. Nach Jahrzehnten des Leerstands konnten die Coburger Pfadfinder 1974 das Anwesen pachten. Auch damals hieß es „Alle packen mit an“, damit die Gebäude überhaupt wieder nutzbar wurden. Die früheren Gästezimmer z. B. wurden mit selbst gebauten Stockbetten ausgestattet. In den folgenden 50 Jahren haben zigtausende Jugendliche im PCC Wochenenden und Ferien voller Abenteuer erlebt. Vor allem haben sie Gemeinschaft erlebt, soziales Engagement erlernt – und unendlich viel Spaß dabei gehabt. Alexander Müller: „Wenn jeder, der in diesen 50 Jahren das Pfadfinder Centrum Callenberg erlebt habt, auch nur 10 Euro spendet, ist die Sanierung gesichert.“ Erstmal heißt es jetzt Anpacken! Mit einer „Bauhütte“ vom 14. bis 26. April geht es los. Dabei wird das Dach gezielt instandgesetzt: marode Bereiche werden ausgebessert, beschädigte Teile erneuert und die Eindeckung überarbeitet. Helfende Hände werden in vielen Bereichen gebraucht – von handwerklichen Arbeiten bis hin zur Unterstützung bei Materialtransport und Verpflegung. Tja, und Geld. Geld wird gebraucht.

Mehr Informationen dazu auf: pfadfinder-foerderer.de

ALLES LEUCHTET

Ein Blick in die Nachbarstadt Kronach: Wenn Kronach leuchtet, dann richtig – und in diesem Jahr sogar zum 20. Mal! Das Jubiläum des Lichtkunstfestivals Kronach leuchtet vom 25. April bis zum 3. Mai verspricht eine brillante Inszenierung aus Vergangenheit und Zukunft, aus bewährten Highlights und neuen, funkelnden Überraschungen. Hinter jeder Ecke der imposanten Festungsanlage wartet eine Lichtüberraschung: riesige interaktive Videospiele, ein schwebendes Schwarzlicht-Universum, leuchtende Planeten und ein Feld irrlichternder Sterne. Internationale Lichtkünstler wie Jiri Suchanek, Ivo Schoofs und das niederländische Designstudio Toer setzen die Stadt in Szene. Die ikonischen roten Mohnblüten von Andrea Lieb blühen noch einmal auf – eine Hommage an Festivalmomente, die unvergessen bleiben. Doch „KRONACH leuchtet®“ ist mehr als eine Schau der Profis: Dank „DEIN Lichtprojekt“ bringen Schulen, Bastler und Unternehmen ihre eigenen Werke zum Strahlen und machen das Festival zu einem leuchtenden Miteinander. Über 50 Lichtinstallationen entlang eines 1,8 Kilometer langen Rundwegs verwandeln die Stadt in ein magisches Spektakel, begleitet von Live-Musik und Kulinarik. Organisator Markus Stirn bringt es auf den Punkt: „Seit 20 Jahren bringen wir Kronachs Stärken ans Licht.“ Und zum Jubiläum wird das leuchtender gefeiert denn je!

ALLES SO SCHÖN BUNT HIER

Es gibt Künstler, die das Licht malen – und dann gibt es Claudio Malacarne. Seine Werke sind nicht bloß leuchtend, sie pulsieren, sie leben. In kräftigem Farbspiel fängt er das ein, was wir sonst nur fühlen: das Flimmern der Sonne auf dem Wasser, das Streicheln einer warmen Brise, den salzigen Duft eines Sommertags. Der in Norditalien geborene Malacarne wusste schon mit 13 Jahren, dass die Malerei sein Leben bestimmen würde. Inspiriert von Impressionismus, Fauvismus und vor allem von Joaquin Sorolla, entwickelte er einen Stil, der Licht und Farbe zu einem fast greifbaren Erlebnis verdichtet. Mit dynamischem Pinselstrich setzt er Farbflächen so gegeneinander, dass selbst Schatten nicht dunkel, sondern wie verhaltenes Licht wirken. Seine Werke sind und waren weltweit zu sehen, in Italien, Deutschland, in der Schweiz, den USA, in Japan. Die Galerie Späth, wo seine Werke seit 2010 immer wieder zu sehen sind, widmet ihm nun eine neue Solo-Ausstellung: „I SENSI LIQUIDI“ – „DIE FLÜSSIGEN SINNE“. Malacarne beschäftigt sich hier mit badenden Kindern – ein Spiel aus Wasser, Licht und Bewegung. Seine Bilder lassen das kühle Nass auf der Haut spürbar werden, das Plätschern und Glitzern fast hörbar. Die Kinder stehen für Unschuld und Zukunft, das Wasser für das Leben selbst. Malacarnes Kunst ist ein Gegenentwurf zur Härte der Realität: ein Traum von Schönheit, Natur und Harmonie. Wer eintauchen möchte, kann das bis zum 19. April 2025 in der Galerie Späth tun. Der Eintritt ist frei. Ein paar Eindrücke von der Vernissage zur Eröffnung der Ausstellung auch in diesem COBURGER im Hofbericht.