Darüber spricht Coburg #70

DREI TOLLE TAGE

Wer Mitte Juli durch Coburgs Innenstadt schlenderte, dem wurde schnell klar: Hier pulsiert das Leben. Trommelrhythmen, Tanz, Farben und ausgelassene Gesichter – das 34. Internationale Samba-Festival hat Coburg erneut in einen Ausnahmezustand der besonderen Art versetzt. Drei Tage lang wurde gefeiert, getanzt und gelacht – und das mit einer Energie, die selbst das gelegentliche Wettertief locker weg getrommelt hat.

Auch wenn es am Samstag wegen gesperrter Bahnstrecken und ein paar Regentropfen nicht ganz so viele Besucher waren wie im letzten Jahr: Die gute Laune ließ sich nicht ausbremsen. Die Menschen kamen, um das zu genießen, was Coburg an diesem Wochenende so besonders macht: pure Lebensfreude, weltumspannende Musik und diese unwiderstehliche Mischung aus brasilianischem Temperament und fränkischer Gastfreundschaft . Die Stadt verwandelte sich wieder einmal in eine große, tanzende Bühne. Internationale Künstlerinnen und Künstler aus aller Welt brachten nicht nur Samba, sondern auch ein Stück ihrer Heimat mit – und die Coburger feierten begeistert mit. Höhepunkt wie immer: die große Parade am Sonntag. Bei strahlendem Sonnenschein zogen die Sambistas durch die Straßen, als wäre Coburg das Herz von Rio. Besonders berührend war das Trommeln für den Frieden am Sonntagvormittag. Rund 1000 Sambistas ließen mit kraft vollen Rhythmen eine Botschaft durch die Stadt klingen, die weit über Musik hinausging. Ein Moment, der zeigte, wie aus Klang Gemeinschaft wird – und wie ein Festival Brücken baut.

Auf dem Angerparkplatz entstand über das Wochenende eine eigene kleine Stadt aus 450 Wohnmobilen und 400 Zelten. Menschen aus aller Welt kamen zusammen, um Coburg zur „Samba-City“ zu machen. Über 100 Journalistinnen und Journalisten berichteten in die Welt hinaus – Coburg als fröhlicher Botschaft er für kulturellen Austausch und Lebensfreude. Dass ein solches Fest reibungslos über die Bühne geht, ist keine Selbstverständlichkeit. Terrorsperren, Sicherheitskonzepte, steigende Kosten – die Herausforderungen für Festivals werden nicht kleiner. Doch Coburg hat gezeigt, wie’s geht: Polizei, BRK, Verkehrskadetten, Sicherheitsdienste – sie alle sorgten dafür, dass die Besucher sich sicher und wohl fühlen konnten.

Das Ergebnis? Drei friedliche, bunte, glückliche Tage ohne besondere Vorkommnisse. Rolf Beyersdorf, der Mann hinter den Kulissen, brachte es auf den Punkt: „Wir haben wieder ein Lächeln nach Coburg gebracht.“ Ganz nebenbei gab es auch einen Hauch von Wirtschaftsdiplomatie: Die ersten Deutsch-Brasilianischen Wirtschaftstage fanden parallel zum Festival statt. Vertreter aus Politik, Wirtschaft und der brasilianischen Botschaft trafen sich in Coburg – der kulturelle Austausch tanzte hier sozusagen Hand in Hand mit dem wirtschaftlichen. Zum Schluss gab es Lob aus berufenem Mund: Amos Engelhardt, Brasilien-Kenner, Hotelbetreiber und frisch ernannter Sambabotschaft er, gratulierte den Coburgern: „Ein Stück Brasilien in Deutschland und Europa – was ihr hier aufgebaut habt, ist einzigartig.“

FÜNF ANSTRENGENDE JAHRE

Gute Nachrichten aus dem Gesundheitswesen: Der geplante Neubau des Sana Klinikums Coburg bleibt im Zeitplan – trotz der Turbulenzen rund um die Insolvenz der Regiomed Kliniken. Das geht aus einer Pressemitteilung der Sana-Kliniken hervor. Unter der Leitung von Geschäftsführerin Melanie John werde das Großprojekt konsequent weiter vorangetrieben, heißt es. Im ersten Halbjahr stand die Bedarfsplanung im Mittelpunkt. Gemeinsam mit dem bayerischen Gesundheitsministerium und der Regierung von Oberfranken wurden die Weichen gestellt: 550 stationäre Betten sowie 38 tagesklinische Plätze sind künftig vorgesehen – etwa für Schmerzmedizin, Geriatrie oder Dialyse. Damit ist ein wichtiger Meilenstein erreicht, denn der Krankenhausplanungsausschuss hat den Bedarf offiziell bestätigt.

Der nächste Schritt: Die Ausschreibung für einen Generalplaner. Parallel wird das Funktions- und Raumprogramm in konkrete Baupläne übersetzt. Die Fördermittel sollen 2027 beantragt werden, mit dem Baustart rechnet man 2028. Nach aktuellem Stand wird der Neubau etwa fünf Jahre Bauzeit in Anspruch nehmen. Mitgedacht werden von Anfang an moderne Strukturen für ambulante Medizin, für Kooperationen und für die Aus- und Weiterbildung – samt Räumen für die Sana Medical School. Unter dem Dach der Sana Kliniken Oberfranken sorgen rund 3.250 Mitarbeitende in Coburg, Lichtenfels und Neustadt für die Gesundheit der Region.

EIN NEUER PRÄSIDENT

Wenn in der Domäne Sonnefeld die Sonne scheint, der Wein kühl ist und die Gespräche fließen, dann kann es gut sein, dass sich der Rotary Club Coburg zur feierlichen Präsidentschaftsübergabe versammelt hat. So auch jüngst, als Prof. Dr. Johannes Brachmann das rotarische Staffelholz an seinen Nachfolger Hajo Pohle übergab. Es war ein Rückblick auf ein bewegtes Jahr, das der scheidende Präsident den Gästen – darunter Freunde aus Gotha, Haßfurt, Kronach, vom Obermain, aus Sonneberg sowie dem Partnerclub Bratislava-Danube – nicht ohne Stolz präsentierte.

Besonders ein Herzensprojekt wird man mit seinem Namen verbinden: die „Mathe-Mentoren“. Was nach Zahlen, Formeln und trockenen Übungsstunden klingt, ist in Wahrheit eine wunderbar menschliche Idee. Denn wo Kinder sich mit Brüchen, Dreisatz oder Zinsrechnung quälen, springen ehrenamtliche Mentoren ein – nicht als Nachhilfelehrer, sondern als geduldige Mutmacher. Initiiert von Johannes Brachmann und seiner Frau, hat sich das Projekt in Coburg rasch von einer guten Idee zu einem Erfolgsmodell entwickelt: Mit Unterstützung der Stadt, der Schulen, der Clubmitglieder und großzügiger Sponsoren konnte das Programm auf den Weg gebracht werden.

33 Schulen stehen bereits in Aussicht, um noch mehr Schülerinnen und Schüler zu erreichen. Die Botschaft dahinter: Mathe ist zwar manchmal schwierig, aber gemeinsam ist vieles leichter. Nach Applaus und Dankesworten – und dem obligatorischen Tausch von Amtskette und Staffelstab – schlug der neue Präsident Hajo Pohle in seiner Antrittsrede den Bogen in die Zukunft . Sein Motto „Gemeinsam mehr bewegen“ soll keine hohle Floskel bleiben. Gemeinschaft , Verantwortung und der Blick über den eigenen Tellerrand hinaus sollen das Coburger Clubleben prägen. Und dass in Oberfranken Menschen lieber handeln als lange reden, dafür ist Pohle bekannt. Ein Jahr hat er nun Zeit, die guten Vorsätze mit Leben zu füllen. Mathe hin oder her – das dürft e für ihn keine allzu schwere Rechnung werden.

SECHSTEILIG GEDACHT

Es war ein Sonntag, der alles veränderte. Ein Freund aus Frankreich war zu Besuch bei Familie Kaeser in Coburg, man spazierte durch Ketschendorf, sah das Schloss und fragte: „Was ist das für ein tolles Gebäude?“ Die Antwort: eine ehemalige Jugendherberge, leerstehend, sanierungsbedürftig. Aber auch voller Möglichkeiten. Tina-Maria Vlantoussi-Kaeser erzählt diese Geschichte heute mit einem Lächeln. „Wir haben uns bei der Stadt erkundigt, ob wir das Schloss kaufen dürfen – für ein Wohnheim für unsere Azubis und für Erwachsenenbildung.“ Die Stadt sagte Ja. Man selbst ging von einem sechsstelligen Betrag für die Sanierung aus, „dann ist das ein Schmuckstück.“ Ein Irrtum. Denn was zunächst von außen ganz manierlich wirkte, offenbarte hinter den Wänden Überraschung um Überraschung: Feuchtigkeit, marode Substanz, jede Menge ehemalige Nasszellen aus der Jugendherbergszeit. „Wir mussten immer weiter ausbauen. Am Ende war es fast ein Neubau.“ Heute ist es ein Prachtstück: historische Räume, Kerzenleuchter aus Dresden, Tagungen, Ehrungen – und die berühmten Mäuse im Keller. Die stammen von der Comic-Wandmalerei der alten Waschküche, werfen dort fröhlich ihre Hüte in die Luft wie nach einem Uniabschluss. „Die Mäuse mussten bleiben“, sagt Frau Kaeser schmunzelnd. „Bei uns lernt man ja was.“

Hier geht’s zum Film von iTVCoburg-Das Magazin: www.das-magazin.de/video-berichte-itv

ZWEIHUNDERT KINDERAUGEN

Die Bühne war klein, der Applaus groß. Ein Apfel hing verlockend von der Decke, ein Kaninchen verschwand in einem Loch, und irgendwo zwischen Traum und Realität wurde sogar die ganze Welt gerettet. Es war alles da, was gutes Theater ausmacht – Fantasie, Leidenschaft , Mut. Nur eines fehlte: das große Festival, das die jungen Schauspielerinnen und Schauspieler in der Coburger Reithalle früher einmal willkommen hieß. Doch wer Kindern beibringt, Hindernisse nicht als Ende, sondern als Anfang zu begreifen, der lässt sich von einem fehlenden Einladungsschreiben nicht aufhalten. „Wenn wir nicht mehr mitspielen dürfen, machen wir eben unser eigenes Theater!“ – so lautete die Botschaft der Coburger Grundschulen. Und aus dieser Haltung heraus entstand das erste COBI-Theaterfestival für
Grundschulkinder. Die Theaterschule COBI unter der Leitung von Nicole Strehl und die Grundschulen Ketschendorf, Creidlitz und die Luther-Grundschule stellten in kürzester Zeit ein eigenes Festival auf
die Beine. Über 100 Kinder standen mit leuchtenden Augen und klopfenden Herzen auf der Bühne – und bewiesen, dass Theaterarbeit mehr ist als ein hübsches Schulprojekt. Denn Kinder, die Theater spielen, lernen mehr als Texte: Sie entdecken sich selbst, erleben Gemeinschaft , wachsen über sich hinaus. Wer einmal auf der Bühne stand und den Applaus gespürt hat, der weiß, wie sich Erfolg anfühlt – und nimmt dieses Selbstvertrauen mit in den Alltag. „Das sind minimale Investitionen mit maximaler Wirkung für die Zukunft unserer Kinder“, sagt Nicole Strehl. Den Auftakt machte die Grundschule Ketschendorf mit dem von Strehl eigens verfassten Stück „Märchenträume oder wirst du in den Apfel beißen?“ – ein poetisches Spiel voller Anspielungen auf Mut und Verwandlung.

Die Creidlitzer Grundschule ließ am zweiten Abend nichts Geringeres als die Rettung der Welt auf die Bühne bringen: Ein selbst entwickeltes Musical, das mit viel Gesang, Tanz und Witz zeigte, wie Nachhaltigkeit schon im Kindesalter ein großes Thema sein kann. Den Abschluss bildete die Luther-Grundschule mit einer fantasievollen und liebevoll inszenierten Version von „Alice im Wunderland“. Unterstützt von der Stadt Coburg und dem Förderverein des Landestheaters war das Festival ein voller Erfolg – nicht nur für die Kinder, sondern auch für Coburgs kulturelle Zukunft . Bleibt zu hoff en, dass aus dieser gelungenen Premiere ein festes Theaterereignis wird. Denn Bühne, Applaus und große Geschichten – das brauchen Kinder. Vielleicht heute mehr denn je.

ACHTHUNDERT STEINERNE JAHRE

Wenn sich Burgen feiern, dann tun sie das auf ihre Art: würdevoll, mit viel Geschichte und mit der nötigen Portion Pathos. Die Veste Coburg – mal Festung, mal Residenz, mal romantisches Sehnsuchtsziel – macht da keine Ausnahme. 800 Jahre soll sie nun schon auf dem Buckel haben. Eine stattliche Zahl, mit der sich trefflich protzen lässt. Schließlich erhebt sie sich nicht irgendwo, sondern – ganz im Sinne der Romantik – auf dem höchsten Berg weit und breit. „Fränkische Krone“ nennt man sie deshalb seit dem 19. Jahrhundert, denn von unten betrachtet wirkt sie tatsächlich wie eine steinerne Krone über der Landschaft . Doch beginnen wir mit den Fakten: 1225 taucht die Veste Coburg erstmals in einer Urkunde auf. Natürlich ist der Festungsberg älter, aber als „Burg“ lässt sie sich eben erst ab diesem Zeitpunkt sicher nachweisen. Das ist für Historiker Grund genug zum Feiern – und für die Kunstsammlungen der Veste Coburg Anlass für eine große Sonderausstellung, die bis zum November 2025 zu sehen ist. Wer durch die Mauern der Veste schreitet, wandelt dabei wie von selbst durch die Jahrhunderte. Mal 15. Jahrhundert, mal 17., dann plötzlich 20. Jahrhundert, mit all seinen Schattenseiten. „Man bekommt ein Gefühl dafür, wie sich Zeiten überlagern“, sagt Niels Fleck von den Kunstsammlungen. Und tatsächlich: Die Ausstellung leuchtet nicht nur prächtige, sondern auch dunkle Kapitel aus. Hier gibt es keinen Heldenmythos, sondern viele kleine Schlaglichter, die die wechselhafte Geschichte der Veste erzählen. Besonders stolz ist man auf eine Rüstkammer, die mit Originalstücken aus der Zeit des Dreißigjährigen Kriegs ausgestattet wurde. Wer will, kann sich vorstellen, wie damals Harnische klirrten und Degen klirrten. Ein echter Hingucker ist auch der nachgebaute mittelalterliche Baukran – samt historischer Steinzange, die noch immer mächtig Buckelquader hebt. Doch es bleibt nicht beim Schauen: An eigens eingerichteten Stationen dürfen Besucher selbst Burgen bauen, in Erinnerungen schwelgen oder sich an einer Wand verewigen – vielleicht mit dem Geständnis, hier oben den ersten Kuss erlebt zu haben. 800 Jahre Fränkische Krone auf der Veste Coburg. Bis 9. November 2025, täglich 10 bis 17 Uhr.

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EINHUNDERTSECHZIGMAL FÜR DIE DEMOKRATIE

Geburtstage sind dazu da, gefeiert zu werden – ganz gleich, ob man eins, fünfzig oder achtzig Jahre alt wird. Und manchmal eben auch, wenn eine Bewegung ein Jahr alt wird. Die Coburger Ortsgruppe der Omas gegen Rechts tat genau das und lud zum verspäteten Geburtstagsfest in den Garten des Gemeindezentrums der Heilig-Kreuz-Gemeinde. Der eigentliche Jahrestag lag zwar schon im Februar, aber im Sommer lässt es sich bekanntermaßen schöner feiern. Und was zählt, ist nicht der Tag im Kalender, sondern das Zusammenkommen, das Beisammensein und das gemeinsame Ziel: Haltung zeigen. Geladen waren nicht nur die Gründungsmitglieder, sondern auch zahlreiche Mitstreiterinnen aus Bamberg, Sonneberg, Bad Rodach, Lichtenfels, Kronach und Haßfurt. Ein generationenübergreifendes Netzwerk, das sich längst nicht mehr nur auf Coburg beschränkt. Mit dabei: Vertreter der Stadt Coburg. Oberbürgermeister Dominik Sauerteig und Dritter Bürgermeister Can Aydin ließen es sich nicht nehmen, den Omas persönlich für ihr Engagement zu danken. Sauerteig betonte in seinem Grußwort, wie wichtig dieser unermüdliche Einsatz für Demokratie, Menschenrechte und Toleranz sei – nicht nur für die Gegenwart, sondern besonders für die kommenden Generationen. „Ich denke da auch an meine Tochter, die bald ihren ersten Geburtstag feiert“, sagte er sichtlich bewegt. Dass Engagement auch fröhlich sein darf, bewies der Abend selbst. Regina Frank, Gründungsmitglied und Teil des Steuerungsteams, blickte zurück auf 160 Aktionen in nur einem Jahr. Mahnwachen, Demos, Solidaritätsbekundungen – es war ein intensiver Start. „Natürlich sind wir zwischendurch auch mal müde, aber der Zusammenhalt und das großartige Team motivieren uns immer wieder weiterzumachen“, so Frank. Denn eines ist sicher: Die Omas gegen Rechts sind gekommen, um zu bleiben.

FÜNFHUNDERT NICHT NUR FÜR FLEDERMÄUSE

Es gibt Preise, die bringen Ruhm, andere Geld. Und dann gibt es jene, die vor allem eines machen sollen: Mut. Seit 31 Jahren verleihen der Landkreis Lichtenfels und die Sparkasse Coburg-Lichtenfels ihre Umwelt-Förderpreise an Menschen, die sich für Natur- und Artenschutz einsetzen. Menschen wie Bernd Flieger vom Landesbund für Vogelschutz. Sein Arbeitsplatz? Ein Baggersee bei Trieb. Statt Liegestuhl und Limonade: Kies, Flöße, Schraubenschlüssel. Gemeinsam mit Gleichgesinnten hat er dort schwimmende Nistinseln gebaut. Für wen? Für einen eher unerwarteten Gast: die Flussseeschwalbe. Die hatte sich hier spontan niedergelassen, ohne zu ahnen, dass das nächste Hochwasser ihre Brut gefährdet. Flieger und sein Team schufen kurzerhand neue Brutplätze mitten im See – schwimmend, sicher und mittlerweile gut angenommen. Für dieses Engagement gab’s den Förderpreis. 500 Euro sind es, aber wie Landrat Christian Meißner betonte, geht es hier nicht um Geld, sondern um Vorbilder. Um Menschen, die zeigen, wie viel ein bisschen Engagement bewirken kann. Neben Flieger wurden auch Stefan Schmeißner, Lehrer an der Grundschule Hochstadt (Stichwort: Schulwald), der junge Jakob Schopf aus Mannsgereuth (Herzensprojekt: Kräutergarten) und Ulrich Völker aus Loffeld (Fledermausschutz seit 40 Jahren) ausgezeichnet. Denn: Eine Schwalbe macht noch keinen Sommer – aber mit vier Naturschützern
wird’s immerhin ein sehr gutes Jahr. Hier geht’s zum Film von iTVCoburg-Das Magazin: www.das-magazin.de/video-berichte-itv

FÜNFZIGPLUS UND DAS PEDELEC

Radfahren liegt im Trend – auch bei älteren Menschen. Doch der Spaß am Pedelec hat eine Kehrseite: Die Verkehrsunfallstatistik 2024 für Oberfranken zeigt einen besorgniserregenden Anstieg bei Fahrradunfällen. Besonders betroffen sind Seniorinnen und Senioren über 60 Jahren. Von den 13 tödlich verunglückten Radfahrenden in Oberfranken in diesem Jahr gehörten zehn zur Altersgruppe 60 bis 91 Jahre. Damit widerspricht der Trend im Bereich der Fahrradunfälle den allgemein sinkenden Unfallzahlen im Straßenverkehr. Die Kreisverkehrswacht Coburg und die Coburger Polizei haben deshalb einen klaren Schwerpunkt für ihre diesjährige Präventionsarbeit gesetzt: Sicheres Radfahren im Alter – speziell mit dem Pedelec. Anfang August geht es los: ein Pedelec-Fahrtraining für Verkehrsteilnehmende 50+. Dabei geht es nicht nur um theoretische Hinweise zu den besonderen Gefahren beim Pedelec-Fahren. Im Mittelpunkt steht das praktische Üben: sicheres Anfahren, richtiges Bremsen, Verhalten in kritischen Verkehrssituationen. Erfahrene Moderatoren begleiten das Training und stehen für alle Fragen rund um das Thema Radverkehr zur Verfügung.

FÜNFUNDZWANZIGTAUSEND DINGE

Nach gut einjähriger Bauzeit hat der neue EDEKA-Markt an der Hildburghäuser Straße 71 in Bad Rodach seine Türen geöffnet. Betreiber ist der Kaufmann Mario Schleicher, der bereits Märkte in Niederfüllbach und Zella-Mehlis führt und seit 2022 auch in Bad Rodach aktiv ist. Mit dem modernen Neubau auf der gegenüberliegenden Straßenseite ersetzt Schleicher gemeinsam mit der EDEKA Unternehmensgruppe Nordbayern-Sachsen-Thüringen den bisherigen Markt, der den heutigen Anforderungen nicht mehr gerecht wurde. „Wir haben einen riesigen Schritt gemacht – für die Stadt, für unsere Kundinnen und Kunden und für mein Team. Der neue Markt bietet nicht nur mehr Platz, sondern auch ein Einkaufserlebnis auf modernstem Niveau“, so Schleicher. Auf 1.715 Quadratmetern Verkaufsfläche bietet der neue Vollsortimenter ein Sortiment von rund 25.000 Artikeln, mit dem Fokus auf Frische, Vielfalt und regionale Verantwortung. Für Nachhaltigkeit sorgen LED-Beleuchtung, Photovoltaik, Wärmerückgewinnung und Ladesäulen für E-Autos. Auch Bürgermeister Tobias Ehrlicher sieht den neuen Markt als Gewinn für Bad Rodach.

KEINE EINZIGE WURST

Am 16. Oktober 2025 kehrt Christine Eixenberger mit ihrem Bühnenprogramm „Volle Kontrolle“ nach Coburg zurück. Kabarett, Schule, Politik, Ehrenamt – alles Themen, die ihr liegen. Aber wenn’s um die Coburger Bratwurst geht, muss sie passen. „Ich habe sie tatsächlich noch nie probiert, weil ich mich größtenteils vegan ernähre“, gesteht die gebürtige Bayerin mit einem Augenzwinkern. „Ich hör’s schon: Veganerin und dann gendert die auch noch! Herrschaftszeiten!“ Für ihre Metzger- und Gastronomiefamilie daheim nimmt sie aber vielleicht ein paar Würschtl mit. „Die freuen sich, und ich ess derweil ein Büschel Gras.“ Coburg kennt sie bereits von früheren Auftritten – nicht nur wegen der Bratwurst, sondern vor allem wegen des aufmerksamen Publikums. „Ich freu mich wirklich drauf. Die Oberfranken haben Sinn für Humor. Und ein gutes Gespür dafür, wann jemand meint, er hätte alles im Griff – und wann eben nicht.“