
NUR DAS BESTE IST GUT GENUG
Das neue „Crana Mare“ nimmt – hoffentlich – in der nächsten Zeit Gestalt an, und das im wahrsten Sinne des Wortes. Der Entwurf des international renommierten Büros Behnisch Architekten steht fest und verspricht: Kronach bekommt kein Hallenbad von der Stange, sondern ein modulares Gebäude aus Holz und Glas, das Leichtigkeit, Nachhaltigkeit und klare Formensprache vereint. Der künftige Haupteingang soll über den Großparkplatz führen und den Besuchern einen direkten, großzügigen Zugang bieten. Dahinter öffnet sich ein lichtdurchflutetes Ensemble, das Natur und Architektur in Einklang bringt – mit Blickbeziehungen ins Grüne, kurzen Wegen und flexiblen Bereichen für Sport, Erholung und Familie.
Holz als prägendes Material schafft Wärme und Regionalbezug, während Glas Transparenz und Offenheit symbolisiert – ganz im Sinne eines Hauses, das für Bewegung, Begegnung und Wohlbefinden steht. Behnisch Architekten, die international für innovative und umweltbewusste Bauten bekannt sind, verfolgen mit ihrem Entwurf das Ziel, Funktionalität und Aufenthaltsqualität zu verbinden. Das „Crana Mare“ soll künftig nicht nur Schwimmbad sein, sondern Treffpunkt – ein Ort, an dem Freizeit, Gesundheit und Gemeinschaft miteinander verschmelzen. Klingt gut, jetzt geht es an die Umsetzung: In den kommenden Monaten werden die Architekten die Planung weiterentwickeln, damit das neue Bad das hält, was die Planungen versprechen: ein architektonisches Aushängeschild für Kronach zu werden – modern, nachhaltig und unverwechselbar fränkisch.
DER WALD OHNE LAUTER BÄUME
Ein bisschen Frankenwald liegt jetzt mitten in Berlin – genauer gesagt im Reichstagsgebäude. Landrat Klaus Löffler hat dort gemeinsam mit dem Kronacher Bundestagsabgeordneten Dr. Jonas Geissler und Bundesminister Alois Rainer Erde aus dem Frankenwald übergeben. Nicht einfach so, sondern als Teil der Kunstinstallation „Die Bevölkerung“, die die Vielfalt und Verwurzelung Deutschlands symbolisiert. Diesmal trägt sie ein deutliches Zeichen aus dem Norden Bayerns: eine Mahnung aus der Heimat, wo der Klimawandel sichtbar seine Spuren zieht. „Der Frankenwald ist Lebensgrundlage und Wirtschaftsfaktor zugleich. Wir müssen Ökologie und Ökonomie versöhnen – und zwar jetzt“, betonte Löffler in Berlin. Die symbolische Geste soll daran erinnern, dass das Waldsterben im Frankenwald längst keine abstrakte Sorge mehr ist, sondern Realität.
Ermöglicht hat die Aktion Jonas Geissler, der mit Alois Rainer einen starken Mitstreiter in Berlin fand. „Die Menschen im Frankenwald leben seit Jahrhunderten mit und vom Wald. Das muss auch in Zukunft so bleiben“, sagte Geissler. Bundesminister Rainer ergänzte, der Bund unterstütze Wiederaufforstung, Waldumbau und Forschung mit Millionenbeträgen: „Der Frankenwald soll nicht zum Symbol des Niedergangs werden, sondern zum Beispiel gelungener Anpassung.“ So wird ein wenig heimische Erde nun zum politischen Symbol – und zum stillen Appell, die Wurzeln der Region zu bewahren.
ALS VIZE VOM HIMMEL GEFALLEN
Es war einer dieser magischen Abende, an denen Geschichte geschrieben wird: Im Flutlicht des Olympiastadions von Tokio schleuderte der Kronacher Merlin Hummel den Hammer auf unglaubliche 82,77 Meter – und sich selbst damit direkt auf den zweiten Platz der Weltmeisterschaft . Schon nach dem ersten Versuch war klar: Dieser Wurf würde in Erinnerung bleiben. Nur Olympiasieger Ethan Katzberg aus Kanada flog mit 84,70 Metern noch ein Stück weiter. Hummels Jubel war grenzenlos – verständlich, denn mit seiner neuen Bestmarke übertraf der 23-Jährige nicht nur sich selbst, sondern auch die zwanzig Jahre deutsche Durststrecke. Die letzte Medaille in dieser Disziplin? Bronze für Markus Esser, 2005 in Helsinki. Doch der Erfolg kam nicht aus dem Nichts: Der frühere Schüler des Caspar-Vischer-Gymnasiums in Kulmbach und Schützling des UAC Kulmbach hatte bereits bei der EM 2024 in Rom mit Rang vier aufh orchen lassen. 2025 knackte er erstmals die 80-Meter-Marke – als erster Deutscher seit fast zwei Jahrzehnten. „Ich bin gerade voll vom Wettkampf geschockt – im positiven Sinne“, sagte Hummel nach dem Triumph ins ARD-Mikrofon.
Doch wer ihn kennt, weiß: Ausruhen liegt ihm nicht. Sein nächstes Ziel: 85 Meter – deutscher Rekord! Merlin Hummel, geboren 2002 in Kronach, hat sich mit Kraft , Technik und fränkischer Bodenständigkeit in die Weltelite katapultiert. Und wer weiß – vielleicht wird aus dem Silber von Tokio bald Gold.
ZUHAUSE IST ES AM SCHÖNSTEN
Ein Buch wie der Landkreis selbst: vielfältig, verwurzelt, lebendig. Im Mitwitzer Wasserschloss wurde der 32. Band des heimatkundlichen Jahrbuchs vorgestellt – eine Sammlung, die zeigt, wie bunt und facettenreich die Region zwischen Frankenwald und Obermain ist. Seit 1974 hält die Reihe fest, was Heimat ausmacht: Geschichte und Geschichten, Menschen und Momente, Wandel und Werte. Das neue Jahrbuch führt quer durch Jahrhunderte und Lebenswelten: vom Flößerhandwerk als Identitätsmerkmal des Frankenwaldes über die Volksmedizin des 19. Jahrhunderts bis hin zu Kronachs ältestem Kulturverein „Cäcilia“. Es erzählt von Faschingsumzügen in Steinwiesen, von Volkswohnungen im „Klein Moskau“ der 1930er-Jahre, vom Eisenbahnunglück von Ludwigsstadt 1924 – und sogar von der Seidenraupenzucht als Pflichtaufgabe in der NS-Zeit. Neben großen Themen finden sich liebevoll recherchierte Alltagsgeschichten: über heimische Krippen, das oberfränkische Wort des Jahres „Schnörbfl “, Biber und Weißstörche, über das Prinzessinnenhaus in Weides und die Migration der Frankenwaldflößer in ferne Regionen. Erarbeitet wurde der Band von zahlreichen Autorinnen und Autoren unter Leitung von Bernd Graf – ein Kaleidoskop der Heimat, das Erinnerung und Erkenntnis miteinander verbindet. Das Jahrbuch ist für 27 Euro erhältlich im Landratsamt und in regionalen Bibliotheken oder direkt per E-Mail: michael.trebes@lra-kc.bayern.de.
HOLZ AUF BESONDERE ART UND WEISE
Der Duft von frischem Eichenholz lag noch etwas mehr als sonst über dem Frankenwald, als die 27. HolzART Künstlerinnen und Künstler aus mehreren Ländern in den Landkreis Kronach führte. Zwei Wochen lang wurde in Nordhalben, Steinbach am Wald, Steinwiesen und Weißenbrunn gesägt, geschnitzt und gehobelt – bis die Werke schließlich bei der Abschlussausstellung neben dem neuen Gemeindezentrum in Weißenbrunn präsentiert wurden. Initiiert und organisiert wurde das internationale Kunstprojekt wie immer von Ingo Cesaro, der seit Jahren mit unermüdlicher Leidenschaft Kunst und Region miteinander verbindet. Er beschafft Holz aus dem Frankenwald, sucht Sponsoren und schafft vor allem eines: Freiraum für Kreativität. „Wichtig ist, dass Menschen mit den Künstlern ins Gespräch kommen“, sagt Cesaro – und genau das gelang auch diesmal eindrucksvoll. Aus den massiven Eichenstämmen entstanden Werke, die vom Leben, vom Glauben und vom Träumen erzählen.
ENDE UND ANFANG ZUGLEICH
Nach 41 Jahren an der Spitze der BAUMANN Wintergarten GmbH hat sich Herbert Baumann zum 30. September in den Ruhestand verabschiedet – nicht ohne Wehmut, aber wohl mit dem guten Gefühl, etwas Dauerhaft es geschaffen zu haben. Vier Jahrzehnte lang stand sein Name für Maßarbeit aus Holz, Glas und Aluminium, für Qualität, Verlässlichkeit und ein Unternehmen, das längst zu einer festen Größe in der deutschen Wintergartenszene geworden ist. Baumann blickt auf eine Zeit zurück, in der aus einem Handwerksbetrieb ein erfolgreiches Familienunternehmen gewachsen ist – getragen von einem Team, das ihm über all die Jahre ans Herz gewachsen ist. „Mit unseren Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern ist ein beinahe familiäres Verhältnis entstanden“, sagt er. „Ihnen verdanken wir unseren Erfolg.“ Auch den Kunden fühlt sich Baumann eng verbunden. Viele von ihnen wurden über die Jahre zu Freunden, manche gar zu Weggefährten über das Geschäftliche hinaus. „Unser Aufstieg wäre ohne das Vertrauen unserer Kunden und Partner nicht möglich gewesen“, betont er. Besonderen Dank richtet Baumann an seine Frau Ursula, die stets die Balance zwischen Familie und Betrieb hielt und das Unternehmen auch künftig noch eine Zeitlang begleiten wird. Mit Benny Scholz hat nun die nächste Generation das Steuer übernommen – einem, so Baumann, „kompetenten und sympathischen Geschäftsführer“. Und so verabschiedet sich der Firmengründer mit einem schlichten, aber ehrlichen Fazit: „Es sind die vielen gemeinsam gemeisterten Aufgaben und die vielen Freundschaften, die mich zufrieden abtreten lassen. Ihnen allen ein Vergelt’s Gott und eine lohnende Zukunft!“
TEUSCHNITZ LEUCHTET AUCH
Eine Woche voller Licht, Musik, Kulinarik und Gemeinschaft liegt hinter Teuschnitz: Im Sommer verwandelte sich der Kräuterlehr- und Schaugarten erneut in ein funkelndes Paradies. Tausende Besucher machten den „Leuchtenden Kräutergarten“ zu einem kulturellen Höhepunkt der Region. Ob Ellie Benn oder Tasteful, Karaoke-Show oder Vegan-Abend – das Programm und die Kulinarik waren so bunt wie das Publikum. Licht- und Lasershows im renovierten Hallenbad sowie Kunstinstallationen rundeten das Erlebnis ab. Und so freut sich nicht nur Teuschnitz schon auf den Leuchtenden Kräutergarten 2026.
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