
Fotostrecke: Denkmal Nassanger
Ein runder Gutshof. Das war beim Bau 1692/93 außergewöhnlich und es ist bis heute einmalig geblieben. Das Denkmal nach den Plänen von Leonhard Dientzenhofer hat in 333 Jahren Zisterzienser-Mönche, einen Zoo und einen Nachtclub erlebt. Wie die Geschichte weitergeht, entscheidet sich in diesen Monaten.
Der Rundbau hat einen Durchmesser von 51 Metern. Im Erdgeschoss waren die Stallungen untergebracht, in den beiden darüber liegenden Ebenen wurde Stroh und Heu gelagert, unter dem Dach schließlich Getreide. Ursprünglich umgab ein zehn Meter breiter Wassergraben das Gebäude. Heute liegen die Spuren vielfältiger Geschichte verwachsen und verwuchert um das Denkmal. Auch Wohnwagen und Käfige aus der Zeit der Zoos am Nassanger stehen noch vor Ort und verwittern.
Der prächtige Haupteingang zeigt auch heute noch die Bedeutung des Baus. Weitaus windiger ist die Pforte zum Zoo mit Löwe, Panther und Bär. Der Tierpark musste schließen, nachdem in den 1970er-Jahren der Löwe ein Besucherkind getötet hatte.
In den 1990er-Jahren wurde der Nassanger bereits einmal saniert. Jetzt überlegt der Landkreis, das Baudenkmal zu übernehmen.
Im Inneren des Nassangers waren neben den Ställen auch zwei Pächterwohnungen, die an Bauersfamilien vermietet wurden. Wie die künftige Nutzung aussieht, muss sich erst noch zeigen.
Fotos: Sascha Ott / obermainfotograf.de
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