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Wie aus einem Skiurlaub die Idee zu „Solar Green Service“ wurde
Skifahren wollten sie im Urlaub. Am Ende tüftelten sie zehn Tage lang an einer neuen Geschäftsidee. Was sich für andere wie ein vertaner Urlaub anfühlen würde, war für Bastian Geuß und seine Lebensgefährtin Luzi Ye der Startschuss für ein neues Unternehmen – „Solar Green Service“.
Die Geschichte beginnt allerdings schon viel früher. Denn Geuß ist kein Neuling im Geschäft, sondern mit seinem Betrieb Galabau Geuß seit über zehn Jahren in der Region Coburg verwurzelt. Der Schwerpunkt: hochwertig gestaltete Garten- und Landschaftsbauprojekte, individuell geplant, liebevoll umgesetzt. „Doch hin und wieder haben wir auch bei der Anlage und Pflege von Solarparks mitgewirkt“, erzählt er. Durchschnittlich einmal im Jahr, regional, solide. Bis plötzlich alles schneller ging.
Ein Projekt im hessischen Bad Hersfeld brachte die Wende. Der Auftrag sprach sich herum. Immer mehr Anfragen trudelten ein – nicht mehr nur aus Oberfranken, sondern aus ganz Deutschland. Was als Nebenzweig begonnen hatte, entwickelte sich zum Selbstläufer. Dann kam der Dezember 2023 – und mit ihm der Skiurlaub. „Wir haben erkannt, dass sich das Geschäftsfeld grundlegend von unserem bisherigen unterscheidet. Es braucht eigene Strukturen, eigene Abläufe – und eine eigene Firma“, erklärt Luzi Ye, die als gelernte Juristin das Projekt mit klarer Strategie begleitet. Der Unterschied: Während Galabau Geuß individuelle Projekte plant, umsetzt und betreut, lässt sich die Pflege von Solarparks standardisieren – und damit skalieren. Ein Handwerksbetrieb, der wie ein Industriebetrieb denken und arbeiten muss. Im Juli 2024 war es so weit: Die beiden gründeten „Solar Green Service“. Das Ziel: landschaftspflegerische Dienstleistungen speziell für Solarparks. „Es geht um viel mehr als Mähen“, sagt Geuß. „Wir säen insektenfreundliche Wiesen, legen Biotope an, kümmern uns um die Pflege – und sorgen dafür, dass Solarparks auch einen ökologischen Mehrwert liefern.“ Die Vision dahinter nennen sie „Green together“ – was so viel heißt, dass man die Energiewende mitgestalten möchte. Denn ein Solarpark, so die Überzeugung des Gründerpaars, soll nicht nur Strom liefern, sondern auch Lebensraum. Für Bienen, Schmetterlinge, Wildkräuter. Für eine Zukunft, in der Nachhaltigkeit nicht bei der Energie aufhört. „Wir wollen die Energiewende mitgestalten. Nicht nur technisch, sondern auch ökologisch“, bringt es Geuß auf den Punkt. Die Nachfrage ist enorm. „Ich habe testweise eine Marktanalyse über LinkedIn gemacht – und wurde überrannt.“ Mittlerweile betreut Solar Green Service mehr als 70 Solarparks in ganz Deutschland, darunter auch den größten Europas bei Leipzig mit über 600 Hektar Fläche. Erste Anfragen aus den Niederlanden und Dänemark zeigen, dass das Konzept europaweit relevant ist.
Doch mit dem Erfolg kamen auch Herausforderungen. „Aufträge waren schnell da – aber wie baut man ein Unternehmen, das eher wie ein Industrieunternehmen funktioniert, aus dem Stand auf?“ Maschinen mussten angeschafft, digitale Prozesse entwickelt, Mitarbeiter gefunden werden. Inzwischen arbeiten rund 20 Menschen für Solar Green Service, die meisten davon aus der Region Coburg. Vom Büro bis zur Fläche – ein Team mit grüner Mission. Dabei setzt man auf moderne Technologien: Kunden erhalten den Baufortschritt tagesaktuell digital, Materiallisten werden automatisch geführt, Zeiten erfasst, Pflegezyklen dokumentiert. „Ohne digitale Prozesse wäre das gar nicht möglich“, so Geuß. Für die nahe Zukunft sind Filialen in ganz Deutschland geplant – dezentral, effizient, grün.
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