Kronacher Kunstverein

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Filigrane Schönheit

Glaskunst von Katarzyna Krej im Kunstverein in Kronach

Ihre neueste Kollektion heißt „Spuren der Existenz“. Der Impuls für ihre Entstehung waren ihre Überlegungen und Emotionen im Zusammenhang mit der Entwicklung der super-künstlichen Intelligenz, so die Künstlerin. „Ich stelle mir die Frage: Wird sie dazu führen, dass Menschen nahezu perfekt werden? Wird die neue Technologie uns verbessern, unsere Defizite verringern? Oder werden von uns nur Spuren unseres unvollkommenen Daseins bleiben? Ich beziehe mich auf die Form der Kugel als Symbol der Vanitas, der ständigen Vergänglichkeit, in die der Mensch verstrickt ist. Schon in der byzantinischen Kunst war die Kugel ein Symbol für Schönheit, Vollkommenheit und die absolute Allgegenwart Gottes. Was symbolisiert sie heute?

Meine Kugeln sind absichtlich unvollkommen, so wie die Welt, die wir erschaff en. Das, was uns heute umgibt, empfinde ich einerseits als großartig und faszinierend, andererseits treten auf diesem perfekten Hintergrund alle Mängel noch deutlicher hervor.“

Die Arbeiten der mehrfach ausgezeichneten Künstlerin waren unter anderem in folgenden Ausstellungen zu sehen: „Female Perspectives in Glass“ (Continuum Gallery, Germany), „Poland’s Vibrant Glass Scene“ (Glass Museum Lette, Germany), „Glass and Voice“ (The Venice Glass Week 2024, Italy), „GlassArt2022“ (Lyon, France), „Glass is Biotiful III“ (Biot, France) und „TRACE 2022“ (Seattle, USA). Skulpturen von Katarzyna Krej sind Bestandteil öffentlicher und privater Sammlungen, wie dem Shanghai Art Collection Museum in China, dem Glasmuseum Lette in Deutschland und der Sammlung der Barbara-Achilles-Stiftung in Hamburg.


Wunderbare Welt

Kunst von Charlotte Payet

Der Kronacher Kunstverein steht seit jeher für hochwertige Ausstellungen großer Namen der zeitgenössischen Kunst – aber auch für spannende Newcomer. Die Werkschau der Luxemburgerin Charlotte Payet zeigt Arbeiten einer 32-jährigen akademischen Künstlerin, die bereits international erfolgreich tätig ist und für ihr Schaffen ausgezeichnet wurde. Ihre Installationen aus recycelten Plastikflaschen beeindrucken und mahnen gleichzeitig zur Verantwortung für die Umwelt. „In meiner künstlerischen Auseinandersetzung faszinieren mich die interaktiven Energien und Kräfte, die sich zwischen zwei Dingen in meiner unmittelbaren Umgebung abspielen.

Dazu gehören vor allem menschliche Beziehungen, chemische Zusammensetzungen und der Kreislauf unseres Ökosystems“, so die Künstlerin. Die Unsichtbarkeit dieser Wechselwirkungen für das menschliche Auge sei für sie äußerst reizvoll. Diese Synergien tragen zum dreidimensionalen Charakter ihrer Kunstwerke bei und ergänzen sie. Der Betrachter kann sich spielerisch mit den abstrakten Energien auseinandersetzen und zu eigenen Assoziationen gelangen.

Die Verwendung von transparentem Kunststoff , der durch erhitzte Luft und selbst erstellte Negative aus Ton in seine Form gebracht wird, kommt ihr dabei entgegen. „Die Transparenz des Materials greift nochmals das optisch schwer Fassbare auf und gibt dem Ganzen eine Form. Außerdem sind die Eigenschaft en des Kunststoffs für einen harmonischen Dialog zwischen Zwei- und Dreidimensionalität optimal“, erläutert die Künstlerin.

„Durch das Hinzufügen von Farbe auf der transparenten Oberfläche entsteht schon fast eine ‘räumliche Malerei’, die bunte Schatten auf den Boden und die Umgebung wirft und den Betrachter in eine ganz eigene Dimension versetzt, die ihm den Raum zur Reflexion und Interpretation des Kunstwerks gibt.“

4. Mai bis 8. Juni
CHARLOTTE PAYET
Vernissage: Sonntag, 4. Mai, 17 Uhr


Der Meister des Verborgenen

Wilhelm Holderied zurück in Kronach

Sein Markenzeichen sind magische Masken, Zeichen und Symbole. International bekannt wurde der Maler und Bildhauer Wilhelm Holderied mit seinen aufsehenerregenden Skulptur- und Land-Art-Projekten. Das vielleicht bekannteste ist das zwölf Hektar große Erdzeichen „Eine Insel für die Zeit“ am Flughafen München. Holderied ist auch in Kronach eine bekannte Größe: Für den Kronacher Kunstverein hat er im Jahr 2008 das Labyrinth „Der steinerne Magnet“ geschaff en. Das Kunstwerk entstand im Rahmen der Sandstein-Triennalen des Kunstvereins und ist seither im Landesgartenschau- Park zu sehen. Nun kehrt der Münchner Maler und Bildhauer zurück nach Kronach. Mitgebracht hat er eine weitere Skulptur, die er dem Kronacher Kunstverein überlässt: Das mehr als drei Meter hohe Metallobjekt trägt den Titel „Rostiger Apotropäon“. Es wird künftig den Skulpturenpark auf dem Kronacher LGS-Gelände bereichern.

Zu Ehren des Künstlers, der in diesem Jahr seinen 85. Geburtstag feiert, widmet ihm der Kronacher Kunstverein in Zusammenarbeit mit der Stadt Kronach eine Ausstellung. In der Fränkischen Galerie auf der Festung Rosenberg können Besucher eine andere Facette des Landart-Künstlers entdecken: den Maler und Grafiker Wilhelm Holderied. Unter dem Titel „Umformungen aus Verborgenem“ zeigt Holderied Übermalungen, Arbeiten auf Papier und Modelle.

26. Juli bis 30. Oktober
WILHELM HOLDERIED in der Fränkischen Galerie auf der Festung Rosenberg
Vernissage: Samstag, 26. Juli, 11 Uhr


Der Kronacher Kunstverein

Ein Portrait

Der Kronacher Kunstverein entstand vor über 40 Jahren aus privatem Engagement von Karol Hurec, seiner Frau Krystyna und Willi Karl. Aus Liebe zur Kunst eröffneten sie eine kleine Galerie in der Kronacher Innenstadt – ein Treffpunkt für Kunstinteressierte aus der Region. Ihr Ziel: Gegenwartskunst in die Festungsstadt bringen, was im ländlichen Raum der 1980er-Jahre Aufsehen erregte. Heute zählt der Verein rund 250 Mitglieder und wird von Sabine Raithel und Willi Karl geleitet. Der Kronacher Kunstverein genießt überregionale Anerkennung und bietet Ausstellungen zeitgenössischer Kunst auf hohem Niveau – vergleichbar mit Metropolen-Galerien. Namhaft e Künstler wie Ernst Fuchs, Elvira Bach oder Cornelius Völker stellten hier aus. Neben renommierten Künstlern fördert der Verein auch junge Talente mit Debütantenausstellungen.

Dieses Engagement stärkt die weichen Standortfaktoren der Region Kronach. Der Verein wird ehrenamtlich geführt, mit einer Jury unter Leitung von Karol Hurec, die Objektivität und Vielfalt sicherstellt. Ziel ist es, innovative Tendenzen aufzuspüren und kulturelle Diskussionen lebendig zu halten. Jährlich organisiert der Kunstverein sechs bis acht Ausstellungen verschiedener Genres wie Malerei, Bildhauerei, Fotografi e oder Videokunst. Der Kronacher Kunstverein beweist: Ländliche Region bedeutet längst nicht mehr provinziell.

www.kunstverein-kronach.de