Macher: Markus Zimmer

Es sind Menschen der Tat, Nimmermüde, Antreiber, Gestalter, Vorwärtsstrebende, Aktive. Es gibt sie auf der großen Bühne, seltener im
Verborgenen, aber auch da. Sie stellen sich vor. Im COBURGER. In jeder Ausgabe einer oder eine – Männer und Frauen oder Diverse

Dieses Mal: Markus Zimmer, Koch und Geschäftsführer vom Goldenen Kreuz in Coburg und vom Restaurant La Villa in Bamberg samt Hotel Villa Geyerswörth, sozial und gesellschaftlich in Coburg auf vielen Ebenen aktiv und engagiert.

COBURGER: Sind Sie ein Macher?

Markus Zimmer: Wenn ihr das sagt, dann ja – und gut, ja, ich bin wohl einer.

COBURGER: Warum sind Sie ein Macher? Markus Zimmer: Ich habe einfach Spaß daran, die Stadt voranzubringen. Es motiviert mich, Dinge zu bewegen und gemeinsam mit anderen etwas zu schaff en, das bleibt.

COBURGER: Was macht das Machen für Sie aus?

Markus Zimmer: Es ist dieses Zusammenspiel zwischen Privatem, Familie und auf der anderen Seite Gästen, Freunden, Kunden – also all den Menschen, die hier im Haus und in der Stadt zusammenkommen. Die Herausforderungen sind dabei vielfältig, gerade jetzt mit unserem neuen großen Saal. Wir haben in unserem Haus damit insgesamt 350 Sitzplätze, um die wir uns kümmern. Das funktioniert nur im Team – das Team ist das A und O, in jedem Betrieb. Das ist unser eigentliches Kapital. Ein Restaurant kann noch so schön sein – ohne ein gutes Team läuft nichts. Dabei entstehen viele Ideen oder Projekte oder manch soziales Engagement über den Tagesbetrieb hinaus auch spontan. Ich bin halt jemand, der gerne auch mal aus dem Bauch heraus entscheidet. Zum Glück habe ich dann meine Frau an meiner Seite – sie ist ebenfalls aus der Branche, kennt die Gastronomie und Hotellerie genau. Sie ist mein wichtigster Berater und eine sehr große Unterstützung. Und wenn ich mal zweifle oder wenn es Probleme gibt, gibt es zum Glück gute Freunde, mit denen ich reden kann – und danach bin ich wieder in der Spur.

COBURGER: Wie hat das Machen bei Ihnen angefangen?

Markus Zimmer: Ich war schon in der Schule in jeder SMV aktiv, habe Theater gespielt, Kunstprojekte mitgestaltet, Altstadtfeste organisiert – ich habe einfach immer gerne etwas angepackt. Auch kulinarisch war das früh so: Meine Mutter war Gastronomin, und ich habe schon als Kind gerne gekocht. Meinen ersten Kuchen habe ich mit fünf gebacken. Mit zwölf stand für mich fest, dass ich Koch werden will – nach einem Schülerpraktikum. Meine Ausbildung habe ich in einem Fünf-Sterne-Haus im Bad Mergentheim gemacht, später Stationen in München, Bayrischer Wald und Nürnberg absolviert. Überall lernst du etwas Neues: andere Küchen, Gerichte, Teams, Mentalitäten. 1999 habe ich mich auf der Festung Rosenberg in Kronach selbstständig gemacht, später ging es privat und beruflich nach Coburg. Seit 2014 bin ich hier Geschäftsführer im „Goldenen Kreuz“. Zwischendurch war ich und bin es auch jetzt wieder Geschäftsführer und Hoteldirektor vom „La Villa“ in Bamberg.

COBURGER: Ist die Region Coburg ein guter Ausgangspunkt zum Machen?

Markus Zimmer: Absolut. Das Umfeld passt, die Leute in der Stadt sind off en und engagiert. Mein größter Wunsch wäre, dass die Coburger ihre Stadt noch mehr wertschätzen. Das sollten wir noch mehr verinnerlichen: Unsere Konkurrenz ist nicht und darf auch nicht innerhalb der Stadt sein – sie ist außerhalb. Da müssen wir uns gemeinsam behaupten. Wir sollten uns alle füreinander einsetzen, egal in welcher Branche. Alles, was in Coburg entsteht, was eröffnet, was belebt wird, macht die Stadt attraktiver – und zieht mehr Menschen an. Davon profitieren letztlich alle.

Die Fragen stellte Wolfram Hegen.