Macherinnen: Christina Hauptmann & Senta Steinhauser

Dieses Mal Christina Hauptmann und Senta Steinhauser. Die zwei Frauen haben mit „schoen.frau“ ein starkes Netzwerk für Frauen gegründet. Seit drei Jahren vernetzen, unterstützen und verbinden sie Frauen, haben zahlreiche erfolgreiche events durchgeführt und viele Frauen und ihre Leistungen sichtbarer gemacht.

COBURGER: Sind Sie eine Macherin?

Christina Hauptmann: Dieses Interview macht mich zu einer (lacht). Ja, ich bin wohl eine Macherin, weil ich einfach riesige Freude daran habe, etwas zu bewegen. Manchmal denke ich mir, jetzt wäre es leichter, einfach mal gemütlich auf dem Sofa zu chillen, aber ich verspüre immer so einen Drang in mir, rauszugehen und was auf die Beine zu stellen. Viel Zeit und Leidenschaft stecke ich seit drei Jahren in das Herzensprojekt schoen.frau, dafür brenne ich.

Senta Steinhauser: Sonst wären wir jetzt nicht da, wir hätten kein Schoenfrau-Magazin, natürlich, ja. Ich bin ein bisschen anders als Christina – ich presche, glaube ich, noch mehr vor. Was uns eint, ist der Drang nach Female Empowerment.

COBURGER: Warum sind Sie eine Macherin?

Christina Hauptmann: Weil es meinem Leben – zusätzlich zu meiner Familie – einen ganz besonderen Sinn gibt. Ich finde es schön, Spuren zu hinterlassen. Und ich denke, wir Frauen sollten uns für eine Welt einsetzen, in der unsere Töchter wirklich gesehen werden und komplett gleichberechtigt leben und wirken können.

Senta Steinhauser: Das mit den Töchtern war auch immer mein Thema. Wir haben sie so erzogen, dass sie als Mädchen selbstbewusst ihren Weg gehen und sich engagieren. Und ich freue mich, dass die nächste Generation das schon viel besser lebt und umsetzt. Es ist ein großartiges Gefühl zu sehen, wie Frauen sich neu kennenlernen, sich vernetzen und daraus wertvolle Kontakte entstehen.

COBURGER: Was macht das Machen aus?

Christina Hauptmann: Nicht aufzugeben. Dranzubleiben, auch wenn’s mal schwierig wird. Ein nebenberufliches Business zu betreiben, erfordert viel Disziplin und vor allem ein gutes Zeitmanagement. Das gelingt leider nicht immer, an was es mir aber nie mangelt sind Ideen und Begeisterung.

Senta Steinhauser: Wenn ich mir etwas vornehme oder es mir wichtig ist, bleibe ich dran. Das war und ist auch bei schoen.frau so. Da gab es auf dem Weg viele Hindernisse, aber meine Visionen und Ziele verfolge ich konsequent. Allein wäre das nicht möglich, nur im Team sind wir stark.

COBURGER: Wie ging es los mit dem Machen?

Christina Hauptmann: Schon immer wollte ich als Redakteurin ein Magazin für Frauen machen, eines, das mit tollen Frauengeschichten Vielfalt und Engagement sichtbar macht. Als mein Entschluss dazu dann eines Tages feststand, schwärmte ich Senta davon vor. Am nächsten Tag stand sie vor der Tür und sagte: Ich mach mit! Als Modedesignerin mit Schreibtalent eine perfekte Ergänzung für unser – ab diesem Tag – gemeinsames Projekt. Seit drei Jahren sind wir nun die schoen.frau GbR, haben schon über 70 Interviews veröffentlicht und dazu begleitend fast 10 erfolgreiche Netzwerkveranstaltungen gefeiert. Auch eine Academy mit Workshops können wir seit diesem Jahr anbieten. Alles Module, um Frauen sichtbar zu machen, zu vernetzen und sich gegenseitig zu unterstützen. Das ist meine, das ist unsere Vision.

Senta Steinhauser: Christina hat unter der Vereinbarkeit von Familie und Beruf gelitten, wie viele in unserem Alter. Oft war man nur die zweite Geige, die Assistentin. Ich als Modedesignerin kenne auch nur Extreme: Entweder 0 % oder 100 %. Das hat uns vereint. Wir haben gesagt: ‚Da müssen wir etwas tun!‘ Wir wollen uns gegenseitig unterstützen, sichtbarer werden, als Role Models vorangehen. Leben und arbeiten auf einem hohen Niveau – und trotzdem Familie haben –, das muss parallel möglich sein.

COBURGER: Ist Coburg ein guter Standort zum Machen?

Christina Hauptmann und Senta Steinhauser: Oh ja, diese Region bietet eine so große Vielfalt. Hier leben so viele tolle Frauen, die wir am liebsten alle vernetzen möchten. Viele haben wir schon erreicht, die total happy sind, dass es sowas wie schoen.frau hier gibt. In anderen Städten sprießen diese Netzwerke auch gerade aus dem Boden, wir sind stolz, den Nerv der Zeit getroffen zu haben. Und natürlich freuen wir uns riesig, wenn unsere Community weiter wächst – viele weitere Follower auf Instagram und viele Leserinnen für unser Online-Magazin bilden die Grundlage für unser begeistertes Weitermachen.

Die Fragen stellte Wolfram Hegen.
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