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Wie schwere Dinge leicht von der Hand gehen
Bauen bedeutet weit mehr, als Steine aufeinanderzusetzen. Es geht um die Kunst, mit Wissen und Augenmaß tragfähige Strukturen zu schaffen – ohne Ballast, ohne Übertreibung. Leichtigkeit ist dabei nicht nur ein Prinzip der Statik, sondern auch ein Schlüssel im Umgang mit Menschen: im Team, auf der Baustelle, im Dialog mit dem Kunden. Wir haben uns dazu mit Max Beyersdorf von der Bauunternehmung Otto Hauch aus Coburg unterhalten.
COBURGER: Herr Beyersdorf, wie wichtig ist Leichtigkeit im Leben?
Max Beyersdorf: Leichtigkeit kann nur in mir selbst entstehen. Aus unserem Umfeld, der Nachrichtenlage, der Gesellschaft werden wir ständig belastet, wenn wir es unbegrenzt zulassen. Damit geht uns die Leichtigkeit des Seins verloren und es gilt für sich Mittel und Wege zu finden. Ein schöner Konzertabend, ein Ausflug in die Natur, ein intensives Gespräch, eine halbe Stunde am Klavier und schon ist sie wieder da und wir bereichern als Mensch die Gesellschaft.
COBURGER: Welche Rolle spielt das Materielle dabei – kann es Leichtigkeit verhindern oder fördern?
Max Beyersdorf: Wenn Ich im Leben nur hinter dem goldenen Kalb herrenne und mein Glück nur in Statussymbolen suche, bin ich immer unzufrieden. Es gibt dann immer Einen, der mehr hat! Weniger zu haben bedeutet auch leichteres Gepäck und die Fülle im menschlichen Umgang zu finden. Was gibt es für größeres Glück, als mit persönlichem Engagement das Leben eines anderen Menschen nachhaltig zu verbessern? Ich durfte das schon so oft erleben und bin regelrecht süchtig nach diesen Momenten.
COBURGER: Wie gehen Sie mit belastenden Alltagssituationen um?
Max Beyersdorf: Für mich ist immer die Verbindung zu meinem Gegenüber wichtig – egal in welchem Kontext. Ob Kollegen, Kunde, Freund etc. Welche gemeinsame Basis ist vorhanden und auch belastbar für einen gemeinsamen Weg? „First who, then what!“ sagen die Engländer. Erst steht der Mensch, dann das gemeinsame Ziel. Viele verwechseln die Reihenfolge und scheitern an den menschlichen Umständen. Wenn es dann aber passt, dann gelingen die schwierigsten Aufgaben mit Leichtigkeit – der Erfolg ist garantiert!
COBURGER: Wie fördern Sie als Führungskraft Leichtigkeit im Team?
Max Beyersdorf: Meine Aufgabe ist es, hier bei uns im Team, die Menschen in die Mitte ihrer Leistungsfähigkeit zu bringen – da, wo sie sich entwickeln können, also nicht überfordern, aber auch nicht unterfordern. Du merkst, ob sich jemand wohlfühlt oder nicht. Also wünsche ich mir, dass meine Kollegen hier im Unternehmen einen leichten, unverkrampften Umgang mit der Aufgabe, mit dem Kunden, auch mit mir haben. Diese Sicherheit und das Vertrauen möchte ich dem Team geben ! Wir sind eine große Familie.
COBURGER: Wie zeigt sich Leichtigkeit beim Bauen selbst – gerade bei Sanierung und Denkmalpflege?
Max Beyersdorf: Auch im Bau, in der Sanierung, in der Denkmalpflege ist Leichtigkeit das Symbol für den Respekt vor dem Bestand. Wer den Respekt nicht hat, überfordert ein Gebäude. Dann werden Lastannahmen zu hoch angesetzt. Im Stahlbeton nennt man das „Angsteisen“ – das heißt, da wurde zu viel Material eingesetzt aus Unkenntnis. Das gibt’s beim Holz, beim Stahl: Aus Angst, zu wenig anzusetzen, wird zu viel verwendet und damit das Gebäude überfrachtet. Leichtigkeit heißt: Eine Konstruktion verstehen und mit kleinen Eingriffen verstärken, um die Transparenz zu erhalten. Also: Der leichtere Weg auf Basis von Expertise und Wissen ist meistens der bessere, ressourcenschonendere, transparentere, ästhetischere Weg. Leichtigkeit ist wichtig im Bauwesen.
Die Bauunternehmung Otto Hauch:
Ein Familienbetrieb in vierter Generation mit Bauprojekten in ganz Deutschland, spezialisiert auf die Sanierung von bestehenden Bauwerken und Gebäuden und die behutsame Modernisierung von historischer Bausubstanz.
Mehr Informationen unter:
www.otto-hauch.com
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