Wenn Daten anfangen zu denken

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Best Practice: Seeco GmbH

Manchmal entsteht eine große Idee aus einer kleinen Irritation. Bei Pascal Seeber war es der wiederkehrende Gedanke, dass in vielen Unternehmen tagtäglich Entscheidungen getroffen werden – auf einer Datenbasis, die bestenfalls unvollständig, oft aber schlicht unklar ist. Zehn Jahre lang arbeitete er in verschiedenen Branchen, vom Maschinenbau über Automotive bis zu Konsumgütern, bevor er beschloss, ein Problem anzugehen, das ihm in all diesen Bereichen begegnet war: starre Prozesse, ungenutzte Daten, verschenktes Potenzial.

So entstand Seeco – ein junges Unternehmen, das nicht weniger will, als die digitale Zukunft von Betrieben intelligenter und effizienter zu gestalten. Seeber, 36 Jahre alt, gründete Seeco mit einer klaren Vision: „Oftmals sind die Probleme, dass Prozesse starr sind und die Daten für diese Prozessgrundlage oftmals unklar. Diese Starrheit hinterlässt Ineffizienzen – und genau da setze ich an.“

Seeco versteht sich als digitaler Werkzeugkasten – ein System, das Daten sammelt, auswertet und daraus neue Datensätze generiert, mit denen sich Abläufe vorhersagen und optimieren lassen. Was in der Theorie nach komplizierter Hochtechnologie klingt, hat in der Praxis ganz konkrete Vorteile: Unternehmen können Qualitätsprobleme erkennen, bevor sie entstehen. Sie können Material, Zeit und Kosten sparen, weil Prozesse sich dynamisch anpassen, statt starr zu bleiben. „Mit meiner Lösung ist es möglich, Prozesse dynamisch zu gestalten“, sagt Seeber, „und dadurch auf die vorhergehenden Prozessschritte einzugehen – mit Daten, die direkt in die nächsten Einstellungen einfließen.“ So werden aus starren Abläufen lernfähige Systeme.

Seeber weiß, dass viele Unternehmen noch am Anfang dieser Entwicklung stehen. Laut Studien, auf die er sich bezieht, nutzen über 60 Prozent der Firmen ihre Daten nicht – vor allem wegen fehlender Schnittstellen. Mehr als die Hälft e hat zudem Schwierigkeiten, die digitale Transformation überhaupt zu bewältigen. Hier sieht Seeco seine Aufgabe: Daten nicht nur zu erfassen, sondern in echten Mehrwert zu verwandeln.

Das Ziel ist dabei keineswegs, den Menschen zu ersetzen, sondern ihn zu stärken. Intelligente Automatisierung soll Zeit schaffen für das, was Maschinen nicht können – kreative Problemlösung, strategisches Denken, Innovation. Seeco denkt Digitalisierung als Ergänzung, nicht als Konkurrenz zum Menschen. Seeber bringt dafür die Perspektive eines Praktikers mit. Er ist ausgebildeter Zerspanungsmechaniker, hat sich weitergebildet zum Techniker, war Betriebsleiter in einem kunststoffverarbeitenden Betrieb. „Und ich habe in jedem einzelnen Schritt gemerkt, dass dynamische Prozesse enormen Mehrwert bringen.“

Ihr Zuhause hat die junge Firma in der Digitalen Manufaktur Rödental, einem Ort, an dem Gründer, Start-ups und etablierte Unternehmen unter dem Dach von Zukunft.Coburg.Digital arbeiten. Für Seeber war das ein Glücksgriff : „Hier hat man verschiedene Möglichkeiten für die Vernetzung untereinander, aber auch zu Unternehmen, die stark lokal verankert sind. Das ist ein riesengroßer Vorteil.“

Die Digitale Manufaktur schafft jungen Firmen ein Umfeld, in dem Austausch, Kooperation und konkrete Projekte gefördert werden. „Wir versuchen zum Beispiel für unsere Start-ups gezielt passende Unternehmen zu finden – durch unser Matchmaking-Format.

So entstehen Projekte, von denen beide Seiten profitieren“, so Julian Schreiner von Zukunft.Coburg.Digital. Für Seeco bedeutet das kurze Wege, offene Türen und praxisnahe Kontakte. „Es gibt hier Veranstaltungen, bei denen man viele Unternehmen und deren Problemstellungen kennenlernt“, sagt Seeber. „So kommt man sehr einfach zusammen und kann an Lösungen arbeiten.“