
Anzeige
Im Projekt ZukunftHolz werden neue Wege beschritten, mit denen der Frankenwald für die Zukunft aufgestellt werden soll. Dabei fließen sowohl wirtschaftliche als auch ökologische und soziale Überlegungen mit ein. Unser Wald betrifft uns alle – und alle können an der Gestaltung teilnehmen und teilhaben.
„Wir brauchen für unseren Frankenwald eine neue Idee, einen neuen Ansatz nach der Katastrophe. Unser Wald soll uns auch in Zukunft mit all seinen Funktionen zur Verfügung stehen und uns auch Arbeitskräfte sichern“, sagt der Kronacher Landrat Klaus Löffler.
Der Frankenwald ist im Stress. Über Jahrhunderte entwickelte er sich zu einer Monokultur mit Fichten. Zunehmende Trockenheit macht die Bäume anfällig für den Borkenkäfer. Die Folgen des Käfergeschehens sind für uns alle als Kahlflächen sichtbar. Viele Waldbesitzer haben einen Teil ihres Waldes dadurch verloren. Manch einer auch alles. Hier setzt das Projekt Zukunft Holz an. Der Landkreis Kronach konnte mit dem teilweise dramatischen Zustand des Frankenwaldes eine von 17 Modellregionen in Deutschland werden. Mit Hilfe des Projektes können weitere Lösungen gefunden werden, die sowohl Waldbesitzern als auch der lokalen Wirtschaft helfen können, sich für die Zukunft aufzustellen. Da sind die Waldbesitzer und Forstverwaltungen, die Holzunternehmer und all diejenigen, die den Frankenwald zur Erholung nutzen. All diese Interessen hat Tobias Paul im Blick. Er ist der Projektmanager: „Das Ziel des Projektes ist es, den Waldumbau von Nadelwald zu einem gesunden und stabilen Laubmischwald zu begleiten. Wir wollen dabei helfen, den Frankenwald neu aufzustellen.“
Sein Horizont geht noch weiter. „Ich möchte auch, dass wir das Holz aus dem Frankenwald in Zukunft noch stärker hier vor Ort verwenden. Das würde die Wertschöpfung in der Region enorm stärken“, sagt Paul. Er denkt dabei an die Bauwirtschaft.
Hier könnte künftig noch mehr Holz aus dem Frankenwald direkt in den Städten, Märkten und Gemeinden verwendet werden. Andere Holzregionen wie Tirol gehen seit langem selbstbewusster mit ihrem Holz um. „Holz ist ein unglaublich vielfältiger Rohstoff mit viel Potential für Zukunftstechnologien“, betont Paul. Er möchte wissenschaftliche Erkenntnisse, neue Technologien und kreative Ansätze zusammenbringen. Den Weg dorthin zu finden, ist Pauls Aufgabe.
Die Karte dafür entwirft er zusammen mit den Beteiligten. Im Projekt gibt es vier Blickwinkel. Dabei geht es um die effiziente Waldbewirtschaftung, um eine nachhaltige Forstwirtschaft , die regionale Holznutzung und die Aus- und Weiterbildung. Innerhalb dieser Bereiche gibt es Arbeitsgruppen, für die aktiv Teilnehmer gesucht werden, und es gibt Workshops.
„Sie sehen, welche vielfältigen Funktionen der Wald in unserer Wirtschaft und Gesellschaft hat. Unser Wald betrifft uns tiefgehend, ob beim Hochwasserschutz, dem Lärmschutz, der Biodiversität, der Erholung oder seiner Nutzung. Wir sind von ihm abhängig“, sagt Paul.
Sowohl in den Arbeitsgruppen als auch in den Workshops können Beteiligte und Interessierte überlegen, wie die Wege aussehen könnten, und die Blickwinkel anderer Waldnutzer kennen- und verstehen lernen. „Das gegenseitige Verständnis und die Zusammenarbeit sind der Schlüssel dafür, dass wir gute und nachhaltige Lösungen für alle entwickeln können. Wir brauchen alle Ideen, neue wissenschaftliche Erkenntnisse und die Erfahrungen aus der Praxis. Daraus gestalten wir die Zukunft für unseren Frankenwald und für uns alle“, sagt Landrat Löffler.
Tobias Paul erklärt, wie das gehen kann: „Wir strukturieren das Vorgehen und laden alle ein, dabei zu sein und mitzudenken.“ Konkret teilt er jeden einzelnen Blickwinkel in vier Schritte auf. Wo stehen wir aktuell? Was sind die derzeitigen Vor- und Nachteile? Wie könnte es in Zukunft aussehen? Was braucht es dafür? „Jeder trägt mit seinem Wissen dazu bei, dass die Lösung besser wird“, sagt Paul nach dem ersten Workshop.
Zukunft Holz ist ein Projekt, das in der ersten Phase Lösungsmöglichkeiten sucht und konkrete Projekte entwickelt. „Für die Umsetzung müssen wir uns dann als Modellregion erneut bewerben“, sagt Paul. Landrat Löffler ist sich sicher, dass die Ideen, die jetzt schon auf dem Tisch liegen, ein gutes Signal sind.
„Wir sind kreativ und innovativ. Dies zeigt mir der erste Workshop und er stimmt mich optimistisch, dass es dann auch in die Umsetzung gehen kann“, so Löffler.
Für den Frankenwald und seine Zukunft sieht natürlich auch Paul gute Chancen: „Der Wald ist in der DNA der Region stark verankert. Alle leben mit dem Wald, nicht ohne ihn.“ „Der Wald ist Teil unserer Zukunft . Und dies müssen und werden wir selbst und gemeinsam in die Hand nehmen“, ist Landrat Klaus Löffler überzeugt.
Die Projektpartner von ZukunftHolz Landkreis Kronach Innovationszentrum Region Kronach e.V. WBV Waldbesitzervereinigung Kronach- Rothenkirchen e.V. Amt für Ernährung, Landwirtschaft und Forsten Bayerische Staatsforsten AöR Hochschule Coburg – Studiengang ZukunftsDesign Lucas-Cranach-Campus Stiftung Naturpark Frankenwald e.V.
Wer selbst mitdenken möchte, wie der Frankenwald in Zukunft aussieht, kann sich auf zukunft-holz-landkreis-kronach.de über Workshops und Neuigkeiten des Projekts informieren. Tobias Paul steht für Fragen unter der Telefonnummer 09261-678-579 zur Verfügung. Jeden Mittwoch von 10 bis 12 Uhr bietet Paul auch eine persönliche Sprechstunde an.
Neueste Kommentare