Es ist wieder Zeit, dass sich was dreht. So hat es mal Herbert Grönemeyer gesungen, damals vor der Fußball-WM 2006. Im Juni und Juli ist es ja wieder mal soweit. Doch während Deutschland von einem neuen „Sommermärchen“ träumt (der Monaco bekommt bei dem Begriff schon seit Jahren an fiesen Ausschlooch) – geht ansonsten nicht viel voran im Land. Jedenfalls scheint es so.
Zwar hat die Ampelkoalition in Sachen Klima Einiges auf den Weg gebracht, wenn auch wie beim Gebäudeenergiegesetz nicht immer mit der wünschenswerten handwerklich-soliden Wertarbeit. Ansonsten gibt es fast nur noch negative Schlagzeilen. Hass und Hetze bestimmen wie noch nie den politischen und gesellschaftlichen Diskurs. Das Wirtschaftswachstum ist so niedrig wie in kaum einem anderen europäischen Industrieland, die Frage der Altersabsicherung ist ungeklärt, so dass es inzwischen schon Vorschläge gibt, das Renteneintrittsalter auf 70+ zu erhöhen (ob iech da noch die richtigen Buchschdohm auf der Dasdadur dreff?).
Der Krieg gegen die Ukraine und ein verrückt gewordenes amerikanisches Volk zwingen uns, wieder „kriegsbereit“ (Bundesverteidigungsminister Boris Pistorius) zu werden, um uns auch ohne unsere Freunde aus den United States of Trumpmerica gegen Aggressoren, woher auch immer, verteidigen zu können. Beim „Fränkischen Bratwurstgipfel“ – wos fier a Schmooch! – gewinnen ein Metzger aus Unterfranken (!) und einer aus Mittelfranken die ersten Preise (unter anderem für eine „Meat-Night“-Worschd mit Blaumohn, Chili, Paprika und Bergkäs’ und eine mit Roseng’schmagg – des muss ma sich amal vorstellen … oder besser ned!) und der Regionalexpress von München auf Nermberch fällt wirklich immer ausgerechnet am Freidaachohmd aus – da konnst dein’ Oarsch drauf verwetten!
Wie kommen wir also endlich vorwärts – in Deutschland, in Bayern und in Franken? „Do muss a weng Beweechung nei“, hört man immer öfter. Und während sich die Herren Scholz, Lindner, Merz oder Söder im Europawahlkampf lieber gegenseitig abwatschen und in der Ampelkoalition immer der was auf die Mütze kriegt, der sich in einer Sache zuerst bewegt, so dass erstmal gar nichts vorangeht, hat der Monaco schon ein paar Vorschläge auf Lager.
Am einfachsten wäre ja das Problem mit der Zugverbindung von München nach Nürnberg zu lösen! Vielleicht nicht nur „zehn Minuten“, aber höchstens eine halbe Stunde würde es dauern … mit dem Transrapid. Den hat sich die CSU ja immer noch nicht ganz aus den Köpfen geschlagen. Nach dem inzwischen ad acta gelegten Plan, eine schnelle Verbindung von der Münchner Innenstadt zum Münchner Flughafen zu bauen (sie erinnern sich an Edmund Stoiber – „Sie steigen in den Hauptbahnhof ein, Sie fahren mit dem Transrapid in zehn Minuten an den Flughafen“), gab es vor zwei Jahren die Idee, München und Berlin mit einer Hochgeschwindigkeits-Magnetschwebebahntrasse zu verbinden.
Aber jetzt frag ich: Warum Berlin? Warum ned erschd amaal Bayern mit Franken verbinden?! Erschdens könnt’ der Maggus dann jeden Ohmd dahaam schlofn. Zweitens kumma die Münchner so endlich schneller in a scheene Gegend und kurbeln in Franken die Wirtschaft an! Quasi a Naherholungszug, der Gutes bewirkt – eine Win-Win-Investition wäre das! Und – jetzt wird’s erschd geniol – wemma auf der ganzen Strecke in regelmäßigen Abständen gleich a boar Windräder hiestellt, dann is gleich noch a Problem gelöst! Denn falls wirklich amaal ka Wind weht, erledigt des der Fahrtwind vom Transrapid!
Das ist aber noch nicht alles. Da die FDP ja gerade beklagt, dass in Deutschland zu wenig gearbeitet wird und man mehr Anreize für Überstunden und Mehrarbeit schaffen müsse: Wie wär’s deshalb, wenn die ehemaligen FDP-Landtagsabgeordneten, die nach den letzten Landtagswahlen ja jetzt viel Freizeit haben müssten, nach 18 Uhr oder vor 7 Uhr a weng in den Alten- und Pflegeheimen mithelfen würden? Oder aufm Bau? Oder in der Gastronomie? Klar, gibt’s auch die 12,41 Euro Mindestlohn und – wenn man auch nach elf Stunden auf den Beinen immer schön freundlich bleibt – auch a glaans Trinkgeld. Und des sogar
brutto für netto! Des is vor allem für die über 67-Jährigen a scheens Zubrot! Da simmer ned so!
Worauf man auch schon lange hätte kommen können – und was wäre das für ein Zeichen der Gleichberechtigung und Völkerverständigung: Die bayerische Staatsregierung könnte endlich dem Vorbild des Europäischen Parlaments folgen und künftig nicht mehr nur in München, sondern abwechselnd auch in Franken tagen! Was mit Straßburg und Brüssel funktioniert, wird ja wohl auch mit München und Nürnberg – oder einer anderen fränkischen Stadt (weil, liebe Coburcher, woannersch gäbert’s ja aa scheene repräsentative Räumlichkeiten dafür, gell!) funktionieren. Die Schere zwischen Bayern und Franken würde so definitiv nicht noch weiter auseinander gehen und die Transrapidstrecke könnt‘ ma ja dann einfach noch bis zum zweiten Parlamentssitz ausbauen.
Nur was die USA angeht, kann der Monaco halt leider auch nicht helfen! Am Ende bekommt jedes Land den Präsidenten, den es verdient. Viel Beweechung is übrigens do drüü’m aa ned drin, wo im Kampf ums Weiße Haus ein 77-Jähriger einen 81-Jährigen herausfordert. Immerhin: Der 77-Jährige hietscht noch regelmäßig über den Golfplatz. Und der Ältere hat extra für den Wahlkampf wieder mit dem Joggen auf der Stelle angefangen. Geht ja nichts über ein fittes Staatsoberhaupt!
Zu viel Bewegung ist aber halt auch nicht gut! Der Monaco wartet deshalb immer noch auf die Erfindung des Bier-Instantpulvers in den Geschmacksrichtungen Pils, Weizen, Dunkel und Hell, das man nur noch
im Sodastream einmal schee durchsprudeln muss, um nicht immer all die Bierkästen in den dritten Stock tragen zu müssen. Zum Ausgleich sei vielleicht einer der schönen fränkischen Bierwanderwege empfohlen. in schöner Umgebung a boar Schrittla geh’, alle Stund’ schee wo einkehren und sich a Seidla gönna. Oder zwaa oder drei. Irgendwann wird des dann garantiert a Zeit, in der sich was dreht! Vielleicht gibt’s ja sogar eine fränkische Bradworschd dazu. Es muss ja nicht unbedingt eine mit Bergkäs‘ oder Rosengeschmack sein!
Schätzla, schau wie iech schau!
von Wolfram Porr
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