Kultouren: Irlands wilder Westen #64

Wilde Unberührtheit

Reisen allein, zu zweit, als Familie mit Kindern, „die schon aus dem Gröbsten“ raus sind, mit Freunden. Regionen in Europa, die mit dem Auto, per Bahn, mit dem Bus (oder dem Flugzeug) in ein paar Stunden erreichbar sind. Ziele für Menschen, die etwas sehen und erleben wollen, die interessiert sind an Kultur, Land und Leuten, an Natur, Bergen, Seen, Flüssen und Meer, gerne verbunden mit Bewegung an der frischen Luft und manchmal auch mit ein bisschen kalkuliertem Abenteuer. Das sind unsere COBURGER-Kultouren. In jedem Magazin eine. Mit vielen Bildern, die Lust aufs Fortfahren machen, und mit ein paar wenigen persönlichen Eindrücken, wenn Sie dieser Lust erliegen. Unser Tipp: Selbst auf Entdeckungsreise gehen.

Es gibt Orte, die einen sofort in ihren Bann ziehen, die einen einladen, sich zu verlieren und gleichzeitig sich selbst zu finden. Der Westen Irlands ist so ein Ort – eine Region voller Mystik, Schönheit und wilder Unberührtheit. Hier, wo der Atlantik unermüdlich gegen die felsige Küste brandet und die kargen des Burren von uralter Geschichte erzählen, spürt man die Magie Irlands in jeder Brise, in jedem Sonnenstrahl und in jedem Regentropfen. Nach gut zwei Stunden Flug von Nürnberg nach Dublin und dreieinhalb Stunden Fahrt im Linksverkehr beginnt unsere Reise in Connemara, einer Gegend, die wie ein ungeschliffener Edelstein in der irischen Landschaft funkelt. Hier verschmelzen hohe Berge, tiefe Seen und weite Moore zu einem Panorama, das den Atem raubt und das Herz schneller schlagen lässt.

In Clifden, dem charmanten Hauptort dieser wilden Region, trifft rustikale Gemütlichkeit auf die Weite der Natur, und in der majestätischen Kylemore Abbey scheint die Zeit stillzustehen. Weiter geht es nach Galway, die größte Stadt im Westen, die mit ihrem unvergleichlichen Charme und ihrer lebendigen Kultur begeistert. Die bunten Häuser der Altstadt, die belebten Pubs und die mitreißende Musik machen Galway zu einem Ort, an dem man die Seele Irlands in ihrer buntesten und lebendigsten Form erlebt. Von der urbanen Lebendigkeit Galways führt der Weg in die steinerne Einsamkeit des Burren, einer Landschaft, die mit ihrer kargen Schönheit und ihren botanischen Wundern fasziniert. Hier wandern wir durch uralte Karstformationen, vorbei an prähistorischen Stätten und entdecken eine Flora, die nirgendwo sonst in Europa zu finden ist. Den krönenden Abschluss bildet ein Besuch der Cliffs of Moher, wo die Erde abrupt endet und der Ozean beginnt.

Diese majestätischen Klippen, die sich kühn gegen die stürmische See stemmen, bieten Ausblicke, die einem den Atem rauben und das Herz mit einer tiefen Ehrfurcht vor der Natur füllen. Entlang der Atlantikküste finden wir auch breite, goldene Strände, die zum Verweilen und Träumen einladen. Der Westen Irlands ist ein Land der Kontraste und der Wunder, ein Ort, der unsere Seele berührt und den Geist beflügelt. Eine Reise hierher ist mehr als nur ein Urlaub – es ist eine Entdeckungsreise zu den Wurzeln des eigenen Seins, eine Suche nach dem Herzen Irlands und vielleicht auch nach dem eigenen.

 

EINE WILDE SCHÖNHEIT

Connemara, das wilde Herz des Westens, zieht mit seiner rauen, ungezähmten Schönheit jeden Wanderer und Naturfreund in seinen Bann. Eine Landschaft wie ein Gemälde. Die hohen Berge der bis zu 730 Meter hohen Twelve Bens, die wie schlafende Riesen über die endlosen Moore wachen, laden zu abenteuerlichen Wanderungen ein. Zwischen diesen Gipfeln verstecken sich zahlreiche klare Seen, die bei Sonnenuntergang in allen erdenklichen Farben schimmern. Clifden, das charmante kleine Städtchen im Zentrum Connemaras, ist der perfekte Ausgangspunkt für Erkundungen. Mit seinen bunten Häusern, gemütlichen Pubs und der einladenden
Atmosphäre ist Clifden ein Ort, an dem man sich sofort wohlfühlt. Ein absolutes Muss ist der Besuch der Sky Road – eine Panoramastraße, die atemberaubende Ausblicke auf die Küste und die Inseln bietet. Ein weiteres Highlight ist die majestätische Kylemore Abbey. Diese historische Abtei, eingebettet in eine märchenhafte Kulisse aus Wäldern und Seen, ist ein Ort der Ruhe und Besinnung. Die Gärten der Abtei sind ein wahres Paradies für Pflanzenliebhaber, und das viktorianische Gewächshaus ist ein beeindruckendes Relikt vergangener Zeiten.

EINE KARGE WUNDERWELT

Der Burren, eine faszinierende Karstlandschaft in County Clare, ist ein Naturwunder, das seinesgleichen sucht. Diese karge, steinige Hochebene, durchsetzt mit tiefen Rissen und Spalten, wirkt auf den ersten Blick fast wie eine Mondlandschaft. Dabei ist der Burren ein Paradies für Botaniker und Naturliebhaber, denn in den Ritzen und Fugen der Kalksteinplatten blüht eine erstaunliche Vielfalt an Pflanzen. Eine Wanderung durch den Burren führt zu prähistorischen Stätten wie dem Poulnabrone Dolmen, einem beeindruckenden Portalgrab, das rund 5.000 Jahre alt ist. Auch die Aillwee Cave, eine der größten Höhlen Irlands, ist einen Besuch wert. Hier kann man tief in die Unterwelt des Burren eintauchen und beeindruckende Tropfsteinformationen bewundern.

EINE LEBENDIGE STADT AM MEER

Galway, die pulsierende Metropole des Westens, sprüht vor Leben. Hier trifft traditionelles Irland auf modernes Stadtleben. Das Ergebnis ist eine einzigartige Mischung aus Kultur, Musik und unbändiger Lebensfreude. Galway ist bekannt für seine farbenfrohen Häuser und engen Gassen, in denen sich eine Vielzahl von Pubs, Cafés und Boutiquen verstecken. Ein Bummel durch die historische Altstadt führt vorbei an Sehenswürdigkeiten wie dem Spanish Arch und der St. Nicholas’ Collegiate Church, einer der ältesten mittelalterlichen Kirchen Irlands. Aber das eigentliche Herz von Galway schlägt in den Pubs, wo traditionelle irische Musik bis spät in die Nacht gespielt wird. Besonders empfehlenswert ist ein Besuch im berühmten Pub „Tigh Neachtain“, wo die Atmosphäre so authentisch ist, dass man sich direkt in eine andere Zeit versetzt fühlt. Galway ist auch ein hervorragender Ausgangspunkt für Ausflüge in die Umgebung, sei es eine Bootsfahrt zu den Aran Islands oder eine Erkundungstour entlang des Wild Atlantic Way.

DAS ENDE DER WELT

Die Cliffs of Moher sind eine der spektakulärsten Naturattraktionen Irlands. Die imposanten Klippen, die sich über acht Kilometer entlang der Atlantikküste erstrecken, fallen fast senkrecht bis zu 214 Meter in die tosenden Wellen hinab. Ein Spaziergang entlang der Klippen bietet unvergessliche Ausblicke auf die unendliche Weite des Atlantiks. Bei klarem Wetter kann man sogar die Aran Islands und die Berge von Connemara in der Ferne erkennen. Im Besucherzentrum erfährt man mehr über die Geologie und die reiche Tierwelt der Klippen, darunter eine Vielzahl von Seevögeln, die hier nisten. Für eine entspannte Abwechslung sorgt ein Besuch der nahegelegenen breiten Strände, wie Lahinch und Fanore, die sich hervorragend zum Schwimmen, Surfen oder einfach zum Sonnenbaden eignen. Die charmanten Dörfer in der Umgebung, wie Doolin, sind berühmt für ihre traditionellen Pubs und Live-Musik- Sessions, die die Abende zu einem besonderen Erlebnis machen.

Nur vier Tipps aus nahezu unzählig vielen Möglichkeiten für Ihre persönliche Entdeckungsreise nach Irland. Informationen gibt es ausführlich im Netz, in gedruckten Reiseführern bei Ihrem regionalen Buchhändler, oder fragen Sie uns.

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