Reisen allein, zu zweit, als Familie mit Kindern, „die schon aus dem Gröbsten“ raus sind, mit Freunden. Regionen in Europa, die mit dem Auto, per Bahn, mit dem Bus (oder dem Flugzeug) in ein paar Stunden erreichbar sind. Ziele für Menschen, die etwas sehen und erleben wollen, die interessiert sind an Kultur, Land und Leuten, an Natur, Bergen, Seen, Flüssen und Meer, gerne verbunden mit Bewegung an der frischen Luft und manchmal auch mit ein bisschen kalkuliertem Abenteuer. Das sind unsere COBURGER-Kultouren. In jedem Magazin eine. Mit vielen Bildern, die Lust aufs Fortfahren machen, und mit ein paar wenigen persönlichen Eindrücken, wenn Sie dieser Lust erliegen. Unser Tipp: Selbst auf Entdeckungsreise gehen.
Bayerische Metropole
Dieses Mal führt unser Weg ob mit Auto oder ICE in unter drei Stunden in den Süden des Freistaats, in die bayerische Landeshauptstadt München – eine Stadt, die so vieles vereint: Tradition und Moderne, mit mittlerweile 1,5 Millionen Einwohnern lebhafte Metropole und dennoch bei genauem Hinschauen noch hier und da ein gemütliches Lebensgefühl. Der erste Eindruck von München ist wie der Moment, wenn die Sonne durch Wolken bricht – klar, strahlend, einladend. Da breiten sich die weitläufigen Grünflächen des Englischen Gartens aus, wo Menschen entspannen, joggen oder sogar surfen, während die Isar sich ihren Weg durch die Stadt bahnt. Und dann sind da die prächtigen Fassaden der Altstadt, allen voran das Neue Rathaus mit seinem berühmten Glockenspiel, das in aller Ruhe die Zeit vertreibt, während sich die Touristen davor sammeln. München ist eine Stadt der Kontraste: Neben barocker Opulenz erhebt sich die moderne Architektur.
Erleben der Geschichte
Die Geschichte Münchens spiegelt sich eindrucksvoll in seinen vielen Sehenswürdigkeiten wider – besonders in den prachtvollen Schlössern, die von Macht, Glanz und den Ambitionen vergangener Herrscher erzählen. Ein Stadtbummel auf den Spuren der Geschichte führt unweigerlich zum Residenzschloss im Herzen Münchens. Dieses gewaltige Bauwerk, einst die Residenz der Wittelsbacher, ist ein Meisterwerk, das von den unterschiedlichsten Baustilen geprägt wurde. Die goldene Antiquarium-Halle mit ihrer opulenten Pracht und die Schatzkammer, in der die Insignien bayerischer Macht glitzern, sind wie ein Fenster in die Welt der Renaissance und des Barock. Ein wenig außerhalb des Stadtzentrums erhebt sich Schloss Nymphenburg, ein echtes Juwel des Barock und eines der größten Königsschlösser Europas. Dieses einstige Sommerschloss der bayerischen Kurfürsten und Könige mit seinen prächtigen Sälen ist von einer weitläufigen Parkanlage umgeben, in der man sich in eine andere Zeit versetzt fühlt. Tipp: Ein Spaziergang durch die kleinen Pavillons, wie die Amalienburg mit ihrem Rokoko-Charme oder die Pagodenburg am idyllischen See, bietet Einblicke in die künstlerische Vielfalt der damaligen Zeit. Der Schlosskanal lädt zudem zu einer romantischen Gondelfahrt ein – eine Erinnerung an den höfischen Prunk vergangener Jahrhunderte.
Bummeln durch die Stadt
Die wahre Kunst bei einem Stadtbummel durch München ist es, sich auf das Flair der bayerischen Metropole einzulassen – ohne Eile, ohne Plan. Wer einfach drauflos schlendert, wird immer wieder überrascht: Mal von der Asamskirche, einer der bedeutendsten Barockkirchen, mal von einer kleinen Buchhandlung, die sich hinter einer unscheinbaren Fassade versteckt, mal von einem urigen Wirtshaus, aus dem der Duft von frisch gebratenem Schweinsbraten strömt. Vom historischen Marienplatz mit seinem Neuen Rathaus, dessen Glockenspiel Besucher aus aller Welt anzieht, bis hin zum quirligen Gärtnerplatzviertel mit seinen Boutiquen und Bars – jede Ecke erzählt ihre eigene Geschichte. Der Viktualienmarkt, nur wenige Schritte entfernt, ist ein Fest für die Sinne: Hier leuchten die Farben von Obst und Gemüse, mischen sich die Aromen exotischer Gewürze mit dem herben Duft von frisch gebrautem Bier. Wer genau hinschaut, entdeckt zwischen den Marktständen immer wieder kleine Figuren und Denkmäler, die von Münchens traditionsreicher Vergangenheit zeugen. Doch es sind eben nicht nur die berühmten Sehenswürdigkeiten, die München ausmachen, sondern die vielen kleinen, unerwarteten Momente. Und dann, während man die Straßen entlangschlendert, hört man vielleicht die Glocken der Frauenkirche, deren Zwiebeltürme die Stadt seit Jahrhunderten überragen. Am Ende eines solchen Bummels bleibt das Gefühl, dass München weit mehr ist als Lederhosen und Oktoberfest.
Schlendern durch den englischen Garten
Der Englische Garten in München ist nicht nur ein Park – er ist eine eigene kleine Welt, ein Ort, an dem sich Ruhe und Lebendigkeit verbinden. Kaum tritt man ein, umfängt einen eine grüne Weite, die die Hektik der Stadt vergessen lässt. Die ersten Schritte führen oft zum Monopteros, dem klassizistischen Rundtempel, der majestätisch auf einem Hügel thront. Von hier aus bietet sich ein Blick über die Baumwipfel hinweg bis hin zur Silhouette der Münchner Innenstadt. Der Englische Garten will aber vor allem er- und gelebt werden. Nicht nur im Sommer ist er eine Bühne, wenn Jogger ihre Runden ziehen, Pärchen verliebt schlendern, Menschen aus aller Welt sich in Sportarten messen und Musiker für eine entspannte Atmosphäre sorgen. Am und im romantischen Seehaus am Kleinhesseloher See verweilt man gerne bei guten Gesprächen, einem leckeren Getränk und bayerischen Schmankerln oder etwas zünftiger am berühmten Chinesischen Turm, einem Wahrzeichen des Englischen Gartens. Hier spielt oft eine Blaskapelle, während die Besucher im Biergarten die bayerische Lebensart zelebrieren. Brezn, Weißwürscht, und eine Maß Bier zum Beispiel. Wer es ruhiger mag, sollte in den nördlichen Teil des Parks aufbrechen. Hier wird der Englische Garten wilder und ursprünglicher. Kleine Pfade führen durch dichtes Grün, und an manchen Stellen hört man nur das Rauschen der Bäume und das Plätschern des Wassers. Besonders schön ist ein Spaziergang entlang des Schwabinger Bachs, der sich wie ein glitzerndes Band durch die Landschaft zieht. Der Englische Garten ist weit mehr als nur ein Park – er ist ein Lebensgefühl, ein Rückzugsort und ein Ort der Begegnung zugleich. Egal, ob man einen sonnigen Nachmittag genießt oder die Ruhe eines frühen Morgens sucht, dieser grüne Schatz Münchens hat für jeden etwas zu bieten.
Staunen in den Museen
Münchens Kunstmuseen sind wie ein Spaziergang durch die Jahrhunderte – jede Tür, die man öffnet, enthüllt eine neue Epoche, einen neuen Stil, eine andere Welt. Im Kunstareal, Münchens kulturellem Herzstück, reihen sich die Museen wie Perlen auf einer Kette aneinander. Hier ist der erste Stopp für viele die Alte Pinakothek, deren beeindruckende Sammlung Alter Meister Geschichten von Leben und Glauben, Macht und Vergänglichkeit erzählt. Ob Rubens’ monumentale Werke oder Dürers berühmtes „Selbstbildnis im Pelzrock“ – die Gemälde wirken wie Fenster in andere Zeiten. Gleich nebenan befindet sich die Neue Pinakothek, die – zumindest bis zur Wiedereröffnung 2029 nach der Sanierung – einen Teil ihrer Werke in der Alten Pinakothek zeigt. Doch das Kunstareal ist mehr als die Pinakotheken. Das Museum Brandhorst beeindruckt mit seiner Sammlung zeitgenössischer Kunst – ein Höhepunkt: die Werke von Cy Twombly, deren abstrakte Linien und Farbwelten die Fantasie beflügeln. Tipp: Besuchen Sie den lichtdurchfluteten Saal mit der monumentalen Serie „Lepanto“ und lassen Sie sich von den Farbrhythmen förmlich umhüllen. Dann gibt es da noch die Lenbachhaus, eine Villa, die ein Zuhause für die „Blauen Reiter“ geworden ist. Werke von Franz Marc, Wassily Kandinsky und Gabriele Münter erzählen hier von einer Bewegung, die die Kunst revolutionierte. Für jene, die tiefer in die Vergangenheit eintauchen wollen, bietet die Glyptothek eine beeindruckende Sammlung antiker Skulpturen. Die Marmorbüsten und Statuen erzählen Geschichten aus einer Zeit, in der Kunst und Mythos eins waren. Ein Besuch hier gleicht einem Dialog mit der Antike. Münchens Kunstmuseen sind nicht nur Orte der Bildung, sondern auch Räume der Inspiration. Hier trifft die Vergangenheit auf die Gegenwart, das Große auf das Kleine, und jeder Besucher kann seinen eigenen Zugang finden. Ob Sie sich von einem einzigen Gemälde fesseln lassen oder sich durch ganze Epochen bewegen – Münchens Museen laden ein, die Welt mit neuen Augen zu sehen.
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