Kultouren – Norditalien #52

Reisen allein, zu zweit, als Familie mit Kindern, „die schon aus dem Gröbsten“ raus sind, mit Freunden. Regionen in Europa, die mit dem Auto, per Bahn, mit dem Bus (oder dem Flugzeug) in ein paar Stunden erreichbar sind. Ziele für Menschen, die etwas sehen und erleben wollen, die interessiert sind an Kultur, Land und Leuten, an Natur, Bergen, Seen, Flüssen und Meer, gerne verbunden mit Bewegung an der frischen Luft und manchmal auch mit ein bisschen kalkuliertem Abenteuer. Das sind unsere COBURGER Kultouren. In jedem Magazin eine. Mit vielen Bildern, die Lust aufs Fortfahren machen, und mit ein paar wenigen persönlichen Eindrücken, wenn Sie dieser Lust erliegen. Unser Tipp: Selbst auf Entdeckungsreise gehen.

Roadtrip Norditalien

Sehnsucht, Sommer, Seen, Berge, Meer, Kultur, Wein, Essen, Dolce Vita eben – Italien ist mehr als nur eine Reise wert, das Land ist mehr als ein Urlaubsziel, es ist Projektionsfläche für Träume, für die andere Seite in uns, die nach Lässigkeit strebt. Immer mal wieder waren wir schon dort, meist in einer Region wie um den traumhaften Comer See mit seinen prächtigen Villen, Gärten und nicht zuletzt der Natur, den Bergen, die ihn umfassen, in Venedig, dieser lebendig gewordenen Filmkulisse, die so unwirklich wirklich erscheint, oder natürlich am Gardasee, auch wenn das italienische Lebensgefühl dort vielerorten schon sehr eingedeutscht ist. Italiens Norden aber bietet so viel mehr, also haben wir uns dieses Mal einen Roadtrip vorgenommen.

Willkommen im Süden

Schon der Name ist Verheißung. Meran, hier beginnt der Süden, hier beginnt das Land namens Mediterran. Der traditionelle Kurort in Südtirol strahlt bis heute den historischen Charme des früheren Habsburgerreiches aus und geizt wahrlich nicht mit seinen Reizen. Ein oder zwei Spaziergänge entlang der Kurpromenade am Passerufer schlendernd kann man sich vom täglichen Treiben der Touristen aus aller Welt unterhalten lassen, garniert mit einem Kaffee oder einem Cocktail in einem der zahlreichen Lokale. Empfehlenswert ist auch der allerdings schweißtreibende Weg zur Tappeinerpromenade, von der aus man einen wunderbaren Blick auf die Stadt hat und dabei umflossen wird von den Düften aus 1001er Nacht der botanischen Gärten, die sich die Hänge hochziehen.

Wie eine Insel

Am Gardasee vorbei führt uns der nächste Trip in die Po-Ebene zu einem wahren Kleinod in der Lombardei, nach Mantua. Die Stadt wirkt wie eine Insel, ist sie doch umgeben von künstlich angelegten Seen. Die flache Lage und das (normalerweise) viele Wasser aus den nahegelegenen Bergen, das der Mincio hierherführt, bieten beste Voraussetzungen für den Anbau von Reis. Mantua ist Risotto-Hochburg, Mantua ist aber auch Kulturstadt mit ihren vielen Sehenswürdigkeiten wie dem romanischen Dom, einer Renaissancekirche, zahlreichen Palazzi. Kein Wunder, dass Mantua Welterbestätte ist. Ein Geheimtipp, ein wunderschöner Ort, nicht so überlaufen wie manch populäre Touristenmagnete Italiens.

Abseits der großen Seen

Die nächste Tour führt uns wieder in Richtung Berge, ein Tag ausspannen in der Natur, an einem der Seen, die ein wenig abseits der großen Routen liegen und daher etwas mehr Ruhe bieten: Wir fahren nach Iseo, direkt am Ufer des nach dem Ort benannten Iseosees und mieten uns in einer kleinen Pension direkt am Ufer mit Balkonblick auf den See ein. Der viertgrößte der oberitalienischen Seen ist mehr Segel- als Badeparadies, wobei auch Badefreunde auf ihre Kosten kommen. In erster Linie aber kann man es hier einfach gut aushalten, sich die frische Seeluft um die Nase pusten lassen, im kleinen Ortsinneren ein wenig shoppen und mit dem Blick auf den See kühle Getränke trinkend den Tag ausklingen lassen.

Überraschung zum Ende

Auf der letzten Etappe unseres Roadtrips reisen wir in eine Stadt, die mittlerweile als UNESCO-Welterbestadt über den Status Geheimtipp wohl schon hinaus ist, den neuen Besucher aber dennoch mit ihren reichhaltigen Schätzen überrascht. Bergamo, am Südrand der Alpen in die Po-Ebene hineinreichend, hat eine weit über 2000-jährige Geschichte, die sich im Stadtbild widerspiegelt. Ein Kurztrip reicht da nur für die Hauptattraktionen wie die Oberstadt, von deren Eingangstoren aus man einen prächtigen Blick in die Po-Ebene hat. Im inneren ist die hohe Stadt, die komplett unter Denkmalschutz stehende Citta Alta, ein lebendiger Mikrokosmos mit kleinen Gassen, Geschäften, Lokalen, vielen Touristen, die es zu den Sehenswürdigkeiten zieht: Vor allem der Dom von Bergamo raubt dem Besucher mit seiner Pracht fast den Atem, dabei ist er nur eines von vielen Gotteshäusern, das die Blicke auf sich zieht. Palazzi, botanische Gärten, grandiose Plätze machen die Oberstadt zu einem Gesamtkunstwerk, bevor wir uns in Richtung Norden, am Comer See vorbei über den Malojapass nach St. Moritz und weiter in Richtung Heimat begeben.

Nur vier von vielen Ideen für Ihre persönliche Entdeckungsreise nach Norditalien. Informationen gibt es ausführlich im Netz, in gedruckten Reiseführern bei Ihrem regionalen Buchhändler, oder fragen Sie uns.

    Eine Antwort hinterlassen

    sechs + acht =