
Dieses Mal Maximilian Kreier. Er kennt das Leben nur als Macher: Er war 4 Jahre alt, als seine Eltern den Betrieb gründeten, zu dem heute zwei Hotels, ein Restaurant, eine Disco und im Sommer Floßfahrten auf dem Main gehören. Sein erstes Projekt war mit 20 Jahren der Umbau der Disco, danach folgten sukzessive die anderen Bereiche des Betriebes. Jetzt sitzt er an dem 600 Kilo schweren Tisch aus balinesischer Eiche im Stadthotel Lichtenfels.
LICHTENFELSER: Herr Kreier, seit 14 Jahren krempeln Sie Immobilien um und machen sie für den Familienbetrieb schick. Was machen Sie gerade?
Maximilian Kreier: Hier im Stadthotel haben wir den Umbau des Nebengebäudes im April abgeschlossen. Das Objekt zeigt vielleicht am besten, was mit machen gemeint ist. Wir haben das Haus Ende 2019 gekauft – Dann kam Corona und der Lockdown. Das war für uns natürlich erstmal ein Schock. Im nachhinein betrachtet war es aber genau der richtige Zeitpunkt, da wir die Zeit sinnvoll nutzen konnten, um das Objekt gründlich zu sanieren. In der Bauphase traten immer wieder Situationen auf, wo ich improvisieren musste. Aber es hat sich gelohnt, wenn man das Objekt jetzt sieht. Auch das bedeutet machen für mich: Es passiert ständig etwas, auf das wir reagieren müssen. Da hilft nur ein Bild machen, entscheiden und los.
LICHTENFELSER: Also können Sie seit April etwas durchschnaufen…
Maximilian Kreier: (lacht) Ich raste nie. Ich brauche immer Projekte. Gerade komme ich aus Kroatien zurück. Dort bauen wir ein Resort. 14 kleine Einheiten, sehr viel Platz und Ruhe. Das macht mir Spaß, ich fahre die 1080 Kilometer spätestens alle zwei Wochen, um auf der Baustelle voran zu kommen. Wir können da eine Menge lernen – und von den Erfahrungen anderer profitieren. Ich erlebe sehr viele, sehr fitte Leute. Das ist wirklich eine unglaubliche Dynamik. Auch dort wird gemacht – und wie.
LICHTENFELSER: Was ist ihr Rezept, um dort wie hier gut voranzukommen?
Maximilian Kreier: Sie sagen es selbst: Ich muss vorangehen. Viele Menschen verbringen zu viel Zeit mit könnte, hätte, müsste, wollte… Ich glaube, es braucht einen Fokus auf das, was man tut, egal ob es ein Produkt oder eine Dienstleistung ist. Bei uns sind es Dienstleistungen. In unserer Branche ist es besonders wichtig, dem Gast ein gutes Gefühl zu geben und Emotionen zu wecken. Dann gehe ich los. Mit Mut, Ausdauer, Willen und Engagement.
LICHTENFELSER: Wie nehmen Sie andere mit?
Maximilian Kreier: Einfach vorangehen – mit einer guten Portion Bauchgefühl. Ich mache nichts Besonderes. Wenn wir wieder mal umbauen, gestalte ich eine Vision. Die Mitarbeiter sind gespannt wie das wird, welche Farben, welche Materialien, welches Konzept. Sie spüren meine Begeisterung und lassen sich gerne davon anstecken.
LICHTENFELSER: Wie gehen Sie mit dem Personalmangel in Hotellerie und Gastronomie um?
Maximilian Kreier: Wir haben genügend Personal. Richtig ist, dass wir leichter für das Team in der Disco Mitarbeiter finden als für den gehobenen Abendservice. Wenn Spaß dabei ist, geht es leichter. Auch hier sage ich: Macht einfach mal. Wir sind bei Sozialen Medien für unsere Disco Romance sehr aktiv. Das ist der Kanal, wie wir die Jugend von 16 bis 30 ansprechen. Die gleichen Sozialen Medien verleiten aber auch dazu, dass viele sich nur darauf konzentrieren, was andere machen. Der Fokus geht verloren, selbst aufzustehen und einfach etwas zu machen.
Die Fragen stellte Tim Birkner.

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